Das sind die schlimmsten Haarsünden nach dem Lockdown – Friseur:innen erzählen

Friseur-Betriebe sind für Kund:innen eine Erlösung: Nach ihrer Corona-Zwangspause haben die Salons seit Montag wieder geöffnet. Auf den Köpfen der Menschen gibt es nach zweieinhalb Monaten Wildwuchs und missglückten Selbstversuchen einiges zu richten.

Haarige Überraschungen

Ob streichholzlanger grauer Ansatz oder Achtziger-Haarschnitt wider Willen: In der ersten Arbeitswoche nach den wochenlangen Salon-Schließungen haben viele Friseur:innen haarige Überraschungen erlebt. Nun berichten die Profis von den größten Lockdown-Haarsünden.

Der Vokuhila

Dennis Creuzberg, der in Berlin zwei Friseursalons betreibt, staunte, als ein Kunde plötzlich mit markanter vorne-kurz-hinten-lang-Frisur auf dem Frisierstuhl Platz nahm. „Der hat sich zu Hause einen Vokuhila geschnitten, obwohl er den normalerweise nicht trägt. Er wollte sich die Ohren freischneiden, und jetzt ist aber auch der Nacken so extrem lang geworden, wo er sich nicht herangetraut hat“, sagt Creuzberg. Der Profi konnte das Malheur aber schnell beheben.

„Alles ein bisschen wild“

Auch der Hamburger Friseur Jörg Oppermann hat in seinem Salon in den ersten Tagen nach der Wiederöffnung bereits viele Kund:innen verschönert. So mancher Schopf hatte das nach wochenlanger Frisier-Zwangspause auch dringend nötig: „Ich muss ehrlich zugeben, es sieht alles ein bisschen wild aus„, so Oppermann. Eine Kundin habe er sogar zunächst gar nicht wiedererkannt wegen der Maske und ihres stark nachgewachsenen ungefärbten Ansatzes. Männer hätten teils selbst den Rasierer angesetzt und die Konturen ihrer Kurzhaarfrisur viel zu stark abrasiert, sodass eine harte Kante in der Frisur entstanden sei.

„Das war ein Desaster“

Von Männern, die selbst Hand an ihrem Haar anlegten, berichtet auch Harald Esser, Kölner Salonbetreiber und Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks. „Das klappt bei dem einen besser, beim anderen schlechter. Ich habe etwa jeden Tag einen Kopf gesehen, das war ein Desaster, was da passiert ist. Da ist die Maschine so ausgerutscht und da war überhaupt kein System mehr drin.“

„Retten kann man das Meiste“

Kann der erste Friseurbesuch alle Haarsünden beheben? Mit ein bisschen Flexibilität lasse sich ein haariges Missgeschick gut ausgleichen, sagt der Hamburger Friseur Oppermann: „Retten kann man das Meiste.“ Auf jeden Fall könne der Einsatz eines Profis eine Menge Mut machen, betont auch Creuzberg: „Wenn man ganz katastrophal auf dem Kopf aussieht, ist jede Art von Verbesserung eine Riesenhilfe für Kunden.“

Allen Menschen, die erst in Wochen einen Termin bekommen haben, raten die Friseur-Betriebe: Durchhalten und nicht in letzter Minute selbst Hand anlegen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur