DEHOGA fordert Lockerungen für Gastro-Branche im Saarland
Während im Saarland nach wie vor Monate-alte Regeln gelten, haben andere Bundesländer für die Gastronomie längst Erleichterungen umgesetzt. In Rheinland-Pfalz etwa gibt es keine Maskenpflicht mehr in Restaurants, Cafés und Kneipen. Nordrhein-Westfalen und Hessen haben die Kontaktverfolgung von Gästen aufgehoben. Baden-Württemberg hat sich von der Abstandsregel verabschiedet. Alle Bundesländer hätten inzwischen für die Gastronomie Lockerungen eingeführt, nur das Saarland wehre sich gegen den Fortschritt, so der DEHOGA Saarland.
Gastro-Branche warte auf Lockerungen
„Alle zwei Wochen warten wir, dass mit den Änderungen auch Lockerungen für die Gastronomie sowie für Clubs und Diskotheken kommen. Aber: Fehlanzeige! Beim von den politischen Verantwortlichen viel gelobten Saarland-Modell geht seit Monaten rein gar nichts vorwärts“, meint Michael Buchna, der Präsident des DEHOGA Saarland e.V.
Saarland-Modell habe ausgedient
Das Saarland-Modell, so Buchna, existiere offenbar nicht mehr. Die Ampel-Phasen seien bereits inkorrekt und nicht transparent. Mit dem Ende der kostenlosen Tests am 11. Oktober werde dem Test-basierten Modell dann jegliche Grundlage entzogen. „Das Modell hat offenbar ausgedient, es sagt nur keiner“, so Buchna. Dabei halte DEHOGA das Modell im Grunde für geeignet. Es bedürfe jedoch einiger Änderungen. Vorbild könne etwa Schleswig-Holstein sein, wo Lockerungen auf 3G basieren.
DEHOGA fordert Umsetzung von drei wesentlichen Punkten
Die aktuell niedrigen Inzidenzen, die hohe Impfquote und die stabile Hospitalisierungsrate, auf der künftig ein stärkerer Fokus liegen soll, gäben keinen Anlass weiter zu verharren. Daher erwarte der DEHOGA Saarland bei der nächsten Verordnung deutliche Verbesserungen für Besuche in Lokalen. Drei Punkte müssten demnach unbedingt umgesetzt werden: Das Abstandsgebot solle künftig nur noch eine Empfehlung sein und die Maskenpflicht in Innenräumen müsse fallen. Zuletzt solle auch dem Personal freigestellt sein, keine Maske mehr zu tragen. Voraussetzung sei dabei eine vollständige Impfung, Genesung oder ein tagesaktueller, negativer Test.
Entscheidungen seien nicht mehr nachvollziehbar
Die Gastgeberbranche brauche zudem Handlungssicherheit. Zu dem Unmut der Betreiber:innen trage auch die mangelhafte Kommunikation der Verantwortlichen bei. Es fehle an klaren Botschaften und nachvollziehbaren Entscheidungen. Damit schwinde auch die Akzeptanz der Pandemie-müden Bevölkerung. „Wir wissen nicht, warum dieser Stillstand herrscht. Mit uns hat niemand gesprochen. Mangelt es an rationalen Erklärungen? Kann gut sein, denn auch wir sehen keinen Grund, der eine solche Situation rechtfertigen könnte“, so Buchna.
Wirtschaftlicher Weg durch den Winter fehlt
Die Gastronom:innen und Hoteliers müssten einen wirtschaftlichen Weg durch die kalte Jahreszeit aufgezeigt bekommen. „Täglich erhalte ich in meinem Betrieb Anfragen für Weihnachtsfeiern. Was soll ich meinen Gästen sagen?“, fragt der DEHOGA-Chef. Noch im August habe Ministerpräsident Tobias Hans das Saarland-Modell als Vorbild für den Bund gesehen. „Die anderen Länderchefs taten richtig daran, dies nicht zu tun. Denn sie gehen lieber voran und bleiben nicht wie versteinert unbeweglich auf einem Fleck stehen“, so Michael Buchna abschließend.
Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des DEHOGA Saarland e.V.