Die Tafel in Saarbrücken macht eine Pause

Ab dem ersten Juli ist die Tafel in Saarbrücken für drei Wochen geschlossen. Es ist die erste Pause in den zwanzig Jahren seit der Gründung. Leider ist sie dringend nötig.
Die Tafel in Saarbrücken muss im Juli für drei Wochen schließen. Archivfoto: BeckerBredel
Die Tafel in Saarbrücken muss im Juli für drei Wochen schließen. Archivfoto: BeckerBredel
Die Tafel in Saarbrücken muss im Juli für drei Wochen schließen. Archivfoto: BeckerBredel
Die Tafel in Saarbrücken muss im Juli für drei Wochen schließen. Archivfoto: BeckerBredel

In der Tafel-Pause vom 1. bis zum 21. Juli sollen sich die 120 ehrenamtlichen Mitarbeiter Ruhe gönnen. Einige von ihnen arbeiten jeden Samstag und hatten seit Jahren kein freies Wochenende mehr.

Allerdings können nicht alle ihre Freizeit genießen. In der Tafel gibt es in der geschlossenen Zeit viel zu tun. Unter anderem sollen die Computerprogramme umgestellt werden. Im und um das Gebäude stehen Arbeiten an und auch die vier Tafel-Kühlwagen brauchen eine Wartung, um ihre täglichen Fahrten zu den 60 Abgabestellen weiter bewerkstelligen zu können.

Die 12 bis 15 Tonnen Lebensmittel, die dank der Tafel nicht im Müll landen, haben dann für drei Wochen keinen Abnehmer. Die Lieferanten müssen einen anderen Weg finden, um Überschüssiges loszuwerden. Und auch die Bedürftigen, die bei der Tafel günstige Lebensmittel besorgen, müssen übergangsweise eine andere Lösung finden, um sich zu versorgen. 4.500 Menschen in Saarbrücken sind zu arm, um über die Runden zu kommen. Verhungern müsse laut dem Tafel-Chef Uwe Bußmann jedoch niemand. „Wir haben hier niemanden, der nichts hat“, meint er zur „SZ“.

In Notfällen können sich die Tafel-Besucher an die Gemeinwesenarbeit Burbach wenden. Hier wird Beratung in sozialen, finanziellen und persönlichen Fragen geboten. Außerdem gibt es in der Bergstrasse 6 auch den Stadtteiltreff Haltestelle, ein offenes Café, in dem Gespräche, Informationen und auch Selbsthilfegruppen stattfinden. Wie es sich für ein Café gehört, gibt es auch Snacks und Getränke für kleines Geld.

„Wir sind immer erreichbar. Außerdem haben wir eine Übersicht, wo es in der Stadt Essen für Bedürftige gibt und können dorthin weitervermitteln“, so Andreas Neumüller, ein Sozialarbeiter der GW zur SZ. Neben Tafel und Stadtteiltreff gibt es weitere Stationen in der Stadt, wo Menschen in Notlagen eine günstige Mahlzeit bekommen können. Zum Beispiel bietet die Wärmestube in Saarbrücken auch im Sommer Frühstück und Mittagsessen für Bedürftige.

Verwendete Quellen:
• Saarbrücker Zeitung
Tafel Saarbrücken
Wärmestube Saarbrücken