Einzelhandel: Jedes neunte Geschäft von Insolvenz bedroht

Nach Angaben des Handelsverbands könnte in Deutschland rund jedes neunte Einzelhandelsgeschäft infolge der Corona-Krise Insolvenz anmelden müssen. Gefordert wird deshalb ein weiterer branchenunabhängiger Rettungsfonds.
Der Handelsverband Deutschland fürchtet zahlreiche Insolvenzen infolge der Corona-Krise. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Martin Gerten
Der Handelsverband Deutschland fürchtet zahlreiche Insolvenzen infolge der Corona-Krise. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Martin Gerten
Der Handelsverband Deutschland fürchtet zahlreiche Insolvenzen infolge der Corona-Krise. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Martin Gerten
Der Handelsverband Deutschland fürchtet zahlreiche Insolvenzen infolge der Corona-Krise. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Martin Gerten

Rund jedes neunte Einzelhandelsgeschäft in Deutschland könnte aufgrund der aktuellen Corona-Krise Insolvenz anmelden müssen. Das befürchtet nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur („dpa“) der Handelsverband Deutschland (HDE).

„Wir fürchten, dass nun bis zu 50.000 Geschäfte von Insolvenzen betroffen sein könnten, weil ihr Eigenkapital insbesondere wegen hoher Mietforderungen nicht ausreicht“, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach Angaben des Verbands gibt es in Deutschland rund 300.000 Einzelhandelsunternehmen mit etwa 450.000 Geschäften.

Große Umsatzverluste

„In den vier Wochen Schließungen der Geschäfte im Non-Food-Bereich haben wir rund 30 Milliarden Euro Umsatz verloren, den wir auch nicht wiederbekommen werden. Pro Tag waren dies rund eine Milliarde Euro“, so Genth.

In der ersten Woche nach der Öffnung sei zudem ein großer Kundenansturm ausgeblieben, zurzeit verliere der Handel täglich einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. „Wir fürchten sehr, dass die Innenstädte nach der Krise nicht mehr so aussehen werden wie vor der Krise“, zitiert „dpa“ den HDE-Hauptgeschäftsführer.

Rettungsfonds gefordert

Genth forderte deshalb einen weiteren branchenunabhängigen Rettungsfonds für angeschlagene Unternehmen, die durch die Schließung keine Umsätze erzielen konnten. „Denn bei vielen Unternehmen läuft eben der Hauptkostenblock – die Miete – trotz geschlossener Läden weiter.“ Darüber hinaus solle es in der zweiten Jahreshälfte sowie 2021 bundesweit mehrere Sonntagsöffnungen geben, um den Konsum zu beleben.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur