Endstation Lehramt: Es gibt kaum Referendariatsplätze im Saarland

Viele saarländische Junglehrer sind gefrustet: Mehr als die Hälfte aller Lehramtsabsolventen kann den Vorbereitungsdienst für die Schule nicht antreten und muss warten.
Immer mehr Lehramtsabsolventen im Saarland müssen sich in Geduld üben, bis sie ihre Ausbildung wirklich abschließen können. Symbolfoto: Pixarbay
Immer mehr Lehramtsabsolventen im Saarland müssen sich in Geduld üben, bis sie ihre Ausbildung wirklich abschließen können. Symbolfoto: Pixarbay
Immer mehr Lehramtsabsolventen im Saarland müssen sich in Geduld üben, bis sie ihre Ausbildung wirklich abschließen können. Symbolfoto: Pixarbay
Immer mehr Lehramtsabsolventen im Saarland müssen sich in Geduld üben, bis sie ihre Ausbildung wirklich abschließen können. Symbolfoto: Pixarbay

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zum 1. Februar werden 165. Lehrer im Saarland ihren Vorbereitungsdienst, das sogenannte Referendariat, antreten.

Beworben haben sich aber laut Angaben des Bildungsministeriums 354 Kandidaten. Schulübergreifend gehen also 53,39% aller Bewerber leer aus – mehr als die Hälfte.

Besonders prekär ist die Lage für alle Absolventen, die Lehramt für Gymnasien oder den Oberstufen von Gemeinschaftsschulen studiert haben: Hier kommen auf 50 Referendarsstellen ganze 187 Bewerbungen. Nur etwa jeder vierter Bewerber (26,7%) hat also eine realistische Chance, den Vorbereitungsdienst auch wirklich zu beginnen. Das trifft auch auf Absolventen mit einem sehr guten Abschluss zu.

Wie der „SR“ berichtet, ist es für viele Absolventen extrem frustrierend, nach einem langen Studium die Ausbildung nicht wirklich abschließen zu können. Zwar können einige sich mit Aushilfsverträgen über Wasser halten, doch für die meisten beginnt laut Marcus Hahn, dem Vorsitzenden des saarländischen Philologenverbands, eine kräftezehrende Wartezeit, die nicht selten bis zu 2,5 Jahren währen kann.

Insgesamt handelt es sich hier aber um eine systemisches Problem, wie der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) feststellt: Gymnasiallehrer werden signifikant besser besoldet, als Grundschullehrer. Darum entscheiden sich die wenigsten angehenden Studenten für das Grundschullehramt. Doch gerade an den Grundschulen gibt es zur Zeit jede Menge freier Referendariatsstellen: Alle 58 Bewerber haben auch eine Stelle bekommen.