Entgegen Bundestrend: Mehr Sozialwohnungen im Saarland gebaut
Im Saarland gab es Ende 2019 insgesamt 560 Sozialwohnungen – 30 mehr als noch ein Jahr zuvor. Das berichtet die Deutsche Presseagentur mit Berufung auf eine Auskunft des Bundesinnenministeriums an die Linken-Bundestagsabgeordnete Caren Lay.
Zahl der Sozialwohnungen im Bundesgebiet gesunken
Das Bundesland bildet damit – zusammen mit Hamburg und Bremen – die Ausnahme. In allen anderen Ländern gab es weniger sozialen Wohnraum. Deutschlandweit ging die Zahl der Sozialwohnungen um knapp 39.000 zurück und liegt somit bei 1,14 Millionen.
Die Gesamtzahl sinkt, da sozialer Wohnraum nach einiger Zeit aus der „Bindung“ fällt. Das heißt, dass nicht mehr nur Menschen, bei denen die Behörden einen besonderen Bedarf sehen, dort wohnen dürfen. Der Wohnraum kann dann normal auf dem Markt vermietet werden. Allerdings werden nicht im gleichen Umfang neue Sozialwohnungen gebaut.
Geringe Förderung angesichts Mietexplosion „unverantwortlich“
„Der Bestand der Sozialwohnungen befindet sich auf einem historischen Tiefstand, obwohl Sozialwohnungen gerade angesichts der Mietenexplosion in den Großstädten wichtiger denn je wären“, beklagte Lay. Die Förderung für sozialen Wohnungsbau wurde in diesem Haushaltsjahr für das gesamte Bundesgebiet auf eine Milliarde Euro gekürzt. Dies sei unverantwortlich und müsse korrigiert werden. Lay fordert eine Förderung von jährlich zehn Milliarden Euro.
Die meisten Sozialwohnungen gibt es in NRW
Die mit Abstand meisten Sozialwohnungen gibt es mit 456.783 in Nordrhein-Westfalen. Es folgt Bayern mit 135.655 und Berlin mit 95.723. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl allerdings liegt Hamburg mit 4.470 Wohnungen pro 100.000 Einwohner vorne, gefolgt von Berlin mit 2.626 und Nordrhein-Westfalen mit 2.547. Bei Letzterem wurden für die Berechnung allerdings ältere Bevölkerungszahlen von Ende 2018 zugrunde gelegt.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur