Erhöhter Mindestlohn: Wie viele Saarländer ihn erhalten und wer besonders profitieren soll
Erhöhung des Mindestlohns ab Samstag
Von der Erhöhung des Mindestlohns seit diesem Samstag (1. Oktober 2022) an – auf zwölf Euro je Stunde – werden im Saarland laut einer Studie fast 78.800 Menschen und damit mehr als jede:r sechste Beschäftigte profitieren. So viele Menschen verdienten hierzulande demnach zurzeit weniger als zwölf Euro stündlich. Das teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB am Dienstag (27. September 2022) nach Berechnungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mit.
Timo Ahr, Stellvertretender DGB-Vorsitzender für Rheinland-Pfalz/Saarland, dazu: „Im Saarland kommt der höhere Mindestlohn insgesamt 78.719 Beschäftigten zugute, die aktuell weniger als 12 Euro pro Stunde verdienen. Das sind 18,1 Prozent aller Beschäftigten in unserem Bundesland, die grundsätzlich Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn haben“.
So profitierten die Menschen nach Saar-Landkreisen von der Erhöhung (lokale Zahlen)
- Regionalverband Saarbrücken: 33.397 Menschen (19,4 Prozent der Beschäftigten)
- Landkreis Saarlouis: 13.018 Menschen (16,7 Prozent)
- Saarpfalz-Kreis: 12.553 Menschen (17,2 Prozent)
- Landkreis Neunkirchen: 8.838 Menschen (19,6 Prozent, somit der höchste Wert im Saarland)
- Landkreis St. Wendel: 5.600 Menschen (17,6 Prozent)
- Landkreis Merzig-Wadern: 5.313 Menschen (15,1 Prozent)
Wer besonders davon profitieren soll
Vor allem helfe die neue Lohnuntergrenze Frauen und geringfügig Beschäftigten. Besonders betroffen seien das Gastgewerbe, Lieferdienste und der Einzelhandel. Quer durch alle Branchen erhalten laut DGB jedoch nach wie vor viele den gesetzlichen Mindestlohn nicht. Nötig seien daher mehr Kontrollen.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung des Deutschen Gewerkschaftsbundes Rheinland-Pfalz/Saarland, 27.09.2022