Erstmals seit fünf Jahren ist am Bostalsee wieder Eislaufen möglich

Kaum hat die letzte saarländische Eislaufhalle geschlossen, meint Petrus es gut und beschert klirrende Kälte, damit Liebhaber des Eissports sich doch noch auf die Kufen stellen können.

Am Freitag ist die Eisfläche an der Promenade am Bostalsee zum Schlittschuhlaufen freigegeben worden. Menschen aus dem gesamten Saarland und der umliegenden Region werden angelockt. Bis täglich 22 Uhr weisen Flutlichter den Eisläufern die Bahn. Es wuselt auf der Natureisfläche. Während die einen noch etwas holprig erste Gleitversuche auf dem Eis wagen, drehen andere bereits elegant ihre Runden. Platz ist für jedermann, Gedränge gibt es trotz der rund 200 Menschen auf und um das Eis nicht. Manche haben sogar Eishockeyschläger und einen Puck mitgebracht.

Fünf Jahre ist es her, dass die 2500 Quadratmeter große Eislauffläche zuletzt so zugefroren war, dass sie betreten werden durfte. „Die Eisdecke muss 13 Zentimeter dick sein, erst dann dürfen wir die Fläche freigeben. Dazu muss wochenlang Frost herrschen“, erklärt Indra Rauber vom Freizeitzentrum Bostalsee. „Wir freuen uns für die Besucher des Bostalsees, dass sie endlich wieder kostenlos hier fahren können. Die Bedingungen sind auch dank des sonnigen Wetters super.“

Die Atmosphäre lockt für einen Familienausflug, wie bei den Langendörfers aus Kastel. „Die Kinder laufen Schlittschuh, und wir genießen das Wetter“, sagt Mutter Rita und freut sich. Michael Krämer aus Eppelborn präsentiert seine neuen Schlittschuhe. „Gestern bestellt und heute geliefert bekommen“, berichtet er und weist stolz auf seine neuste Errungenschaft mit Kufen. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Ich bin allerdings ein wenig enttäuscht, wir dachten, der See sei offen.“

Das dachten auch andere, beispielsweise Alexander Hövelmeyer aus Kaiserslautern. Aber: „Die Fläche ist extra dafür 2008 geschaffen worden. Den See können wir nicht freigeben, da die Eisschicht wegen der Strömungen nicht gleichmäßig dick ist“, erklärt Rauber. Schilder entlang der Promenade weisen auf dieses Verbot hin.

Jonas Krämer und Elias Frehde aus Eppelborn, die das Schlittschuhlaufen in der Halle gewohnt sind, stören ein wenig die Dellen im Eis. „Eine natürliche Gewässerfläche friert nicht so ebenmäßig wie eine künstliche in der Halle. Diese Bedingungen können wir nicht schaffen“, verteidigt Rauber. Der Bauhof tue aber jeden Morgen sein Bestes, um die Fläche so glatt wie möglich zu bekommen. Für Tanja Frehde tut die leicht unebene Bahn dem Spaß keinen Abbruch: „Wenn ich die Wahl habe zwischen See und Halle, dann doch lieber hier draußen, weil es vom Feeling her schöner ist.“

Das sehen auch Annalena Zapp und Vivien Dils aus Saarlouis so. „Das Eis war in der Eislaufhalle in Dillingen zwar besser, aber die Atmosphäre hier ist cool“, meint Zapp.

Wer keine eigenen Schlittschuhe besitzt, kann welche bei Frank Henkes im Freizeit- und Outdoor-Geschäft leihen. Innerhalb von einer Woche habe er extra für diese Gelegenheit 80 Paar Schlittschuhe angeschafft. „Es war ein ganz schöner Kraftakt, alles innerhalb von einer Woche zu organisieren. Aber ich bin superzufrieden mit der Ausleihe. Es läuft besser als erhofft“, lautet Henkes Bilanz.

Noch mehr Leserfotos von der Eisbahn am Bostalsee vom Wochenende sind auf der lokalen Internetseite der St. Wendeler Zeitung beim sozialen Netzwerk Facebook zu sehen. Das Zusatzangebot ist kostenlos.