Experten suchen weitere Opfer des Missbrauchsskandals an Uniklinik Saar

Die unabhängige Experten-Kommission (UAK) zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals an der Uniklinik in Homburg sucht weitere Opfer des verdächtigen Assistenzarztes. Der inzwischen Verstorbene soll mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Wie sie Betroffene finden wollen:
An der Uniklinik in Homburg soll ein Assistenzarzt mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
An der Uniklinik in Homburg soll ein Assistenzarzt mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
An der Uniklinik in Homburg soll ein Assistenzarzt mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
An der Uniklinik in Homburg soll ein Assistenzarzt mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.

Zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle an der Uniklinik in Homburg will die UAK erneut 220 potenziell Betroffene und Angehörige kontaktieren. In dem Schreiben bittet die Kommission um Mitwirkung. Diese betrifft etwa die Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht und die Einwilligung zur Analyse der Patientenakten. Das kündigte der Vorsitzende Jörg Ziercke am Mittwoch (26. Januar 2022) in Saarbrücken an. Um weitere Betroffene zu identifizieren, wollen die Expert:innen zudem etwa 130 ehemalige und aktive Mitglieder von zwei Judoclubs aus Homburg anschreiben.

Die Vorwürfe gegen den 2016 verstorbenen Assistenzarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS wurden 2019 bekannt. Er soll von 2010 bis 2014 mehrere Kinder bei Untersuchungen sexuell missbraucht haben. Damals ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen 34 Verdachtsfällen, stellte das Verfahren jedoch nach dem Tod des Beschuldigten ein. Allerdings hatte weder die Klinikleitung noch die Staatsanwaltschaft die Eltern informiert. Sie erfuhren erst 2019 von den Vorfällen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur