„Fahrlässig“: Lauterbach kritisiert Saar-Öffnungspläne

Ein erster Spitzenpolitiker hat auf die Pläne des Saarlandes, nach Ostern das öffentliche Leben hochzufahren, reagiert. Gesundheitsexperte Lauterbach kritisierte den Kurs als "fahrlässig".
Lauterbach (rechts) kritisiert die Pläne der saarländischen Landesregierung unter Führung von Hans. Fotos: Oliver Dietze | Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Lauterbach (rechts) kritisiert die Pläne der saarländischen Landesregierung unter Führung von Hans. Fotos: Oliver Dietze | Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Lauterbach (rechts) kritisiert die Pläne der saarländischen Landesregierung unter Führung von Hans. Fotos: Oliver Dietze | Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Lauterbach (rechts) kritisiert die Pläne der saarländischen Landesregierung unter Führung von Hans. Fotos: Oliver Dietze | Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Entscheidung des Saarlandes kritisiert, nach Ostern weitreichende Öffnung vorzunehmen. Der Kurs sei „fahrlässig“, sagte der Politiker der „Rheinischen Post“ am heutigen Donnerstag (25. März 2021).

Saarland lockert nach Ostern

„Die Modellregion im Saarland ist ein Experiment, das zu einer schnellen Verbreitung gefährlicherer Mutationen in Deutschland führen kann“, so Lauterbach. Die Landesregierung hatte zuvor angekündigt, unter anderem Kinos und Fitnessstudios wieder öffnen zu wollen und mehr Kontakte zu ermöglichen. Dafür sind negative Corona-Schnelltests erforderlich. Auch kann die Außengastronomie wieder aufmachen.

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Impfdosen gehen doch an alle

„Das Saarland hat von anderen Bundesländern mehr Impfstoff gegen Mutanten bekommen und geht jetzt ins Risiko. Das macht keinen Sinn“, sagte Lauterbach. Er bezieht sich auf die 80.000 zusätzlichen Impfdosen von Biontech, die kommende Woche geliefert werden sollen. Entgegen der Mitteilung von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) werden sie nun doch nicht ausschließlich an Pendler:innen verimpft, sondern sollen an alle Saarländer:innen gehen.

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Lauterbach fordert Ausgangssperre

Lauterbach forderte für Gebiete mit hohen Infektionsraten eine zeitlich begrenzte Ausgangssperre. „Bund und Länder sollten jetzt dringend Ausgangssperren von 20.00 Uhr bis 06.00 Uhr in Regionen verhängen, wo die Inzidenzwerte über 100 liegen. Auch an Ostern“, so der Politiker zur „Rheinischen Post“. Es solle Ausnahmen nur für Menschen geben, die aus beruflichen Gründen ihre Wohnung verlassen müssen. „Wir wissen von Bewegungsdaten, dass die Menschen sich abends noch zu oft besuchen. Das treibt die Pandemie. Ein solches auf zwei Wochen befristetes Ausgangsverbot hat in England, Irland und Portugal das Wachstum der B117-Variante gestoppt“, so Lauterbach.

Verwendete Quellen:
– Rheinische Post
– eigene Berichte
– Pressekonferenz von Tobias Hans und Anke Rehlinger, 25.03.2021