Fastnachtsumzüge im Saarland sind in Gefahr

Meteorologen haben aktuell schlechte Nachrichten für die Faasendboozen im Saarland. Laut Vorhersage soll es mit dem schönen Wetter am Sonntag vorbei sein. Ausgerechnet zum Rosenmontag droht starker Wind, wenn nicht sogar Sturmböen. Werden die Umzüge dann abgesagt?
Der Fastnachtsumzug am Rosenmontag in Neunkirchen könnte wetterbedingt ausfallen. Foto (2018): Stefan Weissig/SOL.DE
Der Rosenmontagsumzug in Neunkirchen soll 2024 wieder stattfinden. Foto (2018): Stefan Weissig/SOL.DE
Der Fastnachtsumzug am Rosenmontag in Neunkirchen könnte wetterbedingt ausfallen. Foto (2018): Stefan Weissig/SOL.DE
Der Rosenmontagsumzug in Neunkirchen soll 2024 wieder stattfinden. Foto (2018): Stefan Weissig/SOL.DE

Stürmische Wettervorhersagen für den Rosenmontag

Verschiedene Wetterportale vermelden für den Rosenmontag nichts Gutes. Von starkem Wind bis hin zu gefährlichen Sturmböen – feststeht: Es wird wohl eher ungemütlich für die Karnevalsumzüge.

„Keine schönen Aussichten für Narren und Jecken“, prognostiziert der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes Marco Manitta. Am Montag könnten Kaltluft, Gewitter und Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde die Umzüge im Saarland gefährden. Andere Portale prophezeien sogar noch stürmischeres Wetter: „Demnach drohen nach jetzigem Stand besonders im Westen und Süden schwere Sturmböen mit über 100 Kilometer pro Stunde“, erklärt Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline. Das Saarland – bekanntermaßen im Südwesten Deutschlands – könnte also vom stürmischen Wetter betroffen sein.

Sollten die Prognosen sich bewahrheiten, würde dies das Aus für die Rosenmontagsumzüge im Saarland bedeuten. Bereits vor drei Jahren, am Rosenmontag 2016, mussten die Umzüge aufgrund der Wetterlage abgesagt werden.

Wird der Rosenmontagsumzug in Neunkirchen abgesagt?

Ob der Umzug ausfällt, wird in Neunkirchen erst am Montagmorgen entschieden. „Das ist ein Szenario, da wollen wir gar nicht dran denken“, meint Zugmarschall Friedel Wagner auf SOL.DE-Nachfrage. Der Rosenmontagsumzug ist das Herzstück des Fastnachtstreibens. Ein Ausfall wäre bitter. Wagner nimmt es mit Humor: „Aber wie sagt man so schön: ‚Das Wetter ist wie ein launisches Weib‘, da kann man vorher nicht wissen, was kommt.“

Die Entscheidung, ob der Umzug stattfindet, fällt in Absprache mit der Polizei. Trotz potenzieller Enttäuschung habe die Sicherheit Vorrang: „Es werden 100.000 Leute erwartet, wobei ich das bei dem Scheißwetter mal bezweifle. Man muss natürlich dafür sorgen, dass niemand zu Schaden kommt“, meint Wagner. Besondere Sicherheitsvorkehrungen, falls der Umzug bei etwas stürmischerem Wetter stattfindet, gibt es nicht. „Es ist jeder für sich selbst verantwortlich. Die Betreiber der Wagen müssen natürlich dafür sorgen, dass der Aufbau der Motive nicht umfällt. Aber es könnten eben auch Ziegel vom Dach fallen.“

Eine Ersatzveranstaltung werde es nicht geben. Man würde mit der Situation umgehen, wie auch beim letzten Mal. Damals zog man sich in eine Kneipe in Wellesweiler zurück, in der auch am Abend eine große Fastnachtsveranstaltung stattfand.

Ein echtes Problem: Die Faasendguddzja. Der Karnevalsverein in Neunkirchen blieb 2016 auf den Bonbons sitzen. Und die haben ein Ablaufdatum. Laut Friedel Wagner verteilte man sechs Monate lang Bonbons an Kindergärten und auf Veranstaltungen, um die Süßigkeiten nicht wegwerfen zu müssen.

Sollte der Umzug erneut ins Wasser fallen oder vom Winde verweht werden, ist einer besonders vom Pech verfolgt. Frank der Erste war bereits vor drei Jahren Prinz beim Karneval in Neunkirchen. 2016 Jahr fiel der Umzug aus. Sollte die Parade am Rosenmontag also wieder abgesagt werden müssen, hat sich der Karnevalist nicht gerade als Glücksbringer erwiesen.

Auch in Saarbrücken-Burbach könnte der Umzug ausfallen

In Burbach dürfte die Lage ähnlich aussehen. In dem Saarbrücker Stadtteil musste der große Umzug vor drei Jahren ebenfalls wegen des Sturms ausfallen. Die Absage traf die Vereinsmitglieder von „Mir sin do“ 2016 schwer.

„Wir mussten einfach sagen: Die Sicherheit geht vor, wenn was passiert wäre, wäre ich ja meines Lebens nicht mehr froh geworden“, sagte der MSD-Präsident damals zur „SZ“. Die Entscheidung den Umzug ausfallen zu lassen, fiel schwer. Bis zuletzt hatte der Verein die Hoffnung, dass das Wetter halten könnte, nicht aufgegeben. Doch am Morgen des Rosenmontags musste die Parade dennoch abgesagt werden.

Wie in diesem Jahr sahen die Meteorologen Sturmböen vorher. Man hoffte auf einen Wetterumschwung und beobachtete die Wetterprognosen die gesamte Nacht über. Entsprechend dürfte auch in Burbach, die Entscheidung, ob der Umzug stattfinden kann, erst am frühen Rosenmontag getroffen werden.

Es heißt also abwarten und hoffen. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Verwendete Quellen:
• Deutscher Wetterdienst
• WetterOnline
• Eigene Recherche
• Saarbrücker Zeitung