Fehldiagnosen durch Pathologen: Staatsanwaltschaft unterlief Panne bei früheren Ermittlungen

Der niedergelassene Pathologe, dessen Fehldiagnosen Operationen nach sich zogen, war wohl bereits zuvor auffällig geworden. Ein Informationsfehler führte jedoch dazu, dass das Ministerium davon keine Kenntnis hatte.
Der Pathologe aus St. Ingbert stelle Fehldiagnosen aus, die zu Operationen führten. Symbolfoto: Pixabay
Der Pathologe aus St. Ingbert stelle Fehldiagnosen aus, die zu Operationen führten. Symbolfoto: Pixabay
Der Pathologe aus St. Ingbert stelle Fehldiagnosen aus, die zu Operationen führten. Symbolfoto: Pixabay
Der Pathologe aus St. Ingbert stelle Fehldiagnosen aus, die zu Operationen führten. Symbolfoto: Pixabay

Der 60-jährige Mediziner verlor vor fünf Jahren für acht Monate seinen Führerschein. Der Grund: Er hatte unter Medikamenteneinfluss einen Unfall verursacht.

Ministerium wurde nicht informiert

Allerdings erfuhr das zuständige Landesamt nicht von diesem Vorfall. Die Staatsanwaltschaft hatte zwar die Ärztekammer in Kenntnis gesetzt, jedoch versäumt, das Ministerium zu informieren, wie es nach Anordnung zur Mitteilung in Strafsachen vorgesehen ist. Daher galt der Pathologe dort als unbeschriebenes Blatt. Wie der SR mitteilt, räumte die Staatsanwaltschaft das Versäumnis ein. Ob die Fehldiagnosen des Arztes bei Kenntnis des Landesamtes eher aufgefallen oder sogar hätten verhindert werden können, ist unklar.

Derzeit wird wegen Körperverletzung in 26 Fällen gegen den 60-Jährigen ermittelt. Es soll geklärt werden, ob der Pathologe systematisch Fehler bei der Untersuchung von Gewebeproben beging, die zu unnötigen Operationen führten. Eine Pathologin des Klinikums Saarbrücken hatte Strafanzeige erstattet.

Warnung an Kliniken im Saarland und in Rheinland-Pfalz

Die Saarländische Krankenhausgesellschaft SKG forderte ihre Mitglieder, 22 Kliniken im Saarland, dazu auf, Befunde vor Operationen nochmals zu überprüfen. Notfalls solle im Sinne des Patientenschutzes bei Diagnosen des Instituts aus St. Ingbert eine zweite Meinung eingeholt werden. Das berichtet der SR. Da nicht auszuschließen ist, dass auch Kliniken in Rheinland-Pfalz betroffen sind, wurde die Warnung auch an die rheinland-pfälzische Krankenhausgesellschaft geschickt.

Verwendete Quellen:
• Saarländischer Rundfunk