Flugzeug lässt tonnenweise Kerosin über dem Saarland ab

In der Region ist es erneut zu „Fuel Dumping", dem kontrollierten Ablassen von Flugzeug-Kerosin, gekommen. Auch das Saarland traf es.
Das Frachtflugzeug war in Luxemburg gestartet. Symbolfoto: Laurent Gillieron/dpa-Bildfunk.
Das Frachtflugzeug war in Luxemburg gestartet. Symbolfoto: Laurent Gillieron/dpa-Bildfunk.
Das Frachtflugzeug war in Luxemburg gestartet. Symbolfoto: Laurent Gillieron/dpa-Bildfunk.
Das Frachtflugzeug war in Luxemburg gestartet. Symbolfoto: Laurent Gillieron/dpa-Bildfunk.

Erneut haben Flugzeuge tonnenweise Kerosin über dem Südwesten abgelassen. Der Pilot einer Frachtmaschine habe nach dem Start in Luxemburg Fahrwerksprobleme gemeldet und angekündigt, Treibstoff ablassen zu müssen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS).

„Dies tat er schließlich, dabei meldete er uns anschließend eine Menge von 92 Tonnen, die er in 14.000 Fuß (etwa 4300 Meter) abgelassen hatte“, teilte sie mit. Die Frachtmaschine wollte demnach nach Singapur. Der Zeitung „Die Rheinpfalz“ zufolge ereignete sich der Vorfall am vergangenen Samstag. Das Kerosin ging demzufolge über der Pfalz, dem Hunsrück und dem Saarland herab. Wie der „Pfälzische Merkur“ berichtet, sind bei diesem Vorfall zwei Tonnen mehr Kerosin auf einmal abgelassen worden als bei den bisherigen vier Vorfällen in diesem Jahr zusammen.

Am Montag ereignete sich ein zweiter Vorfall: eine Boeing 767 ließ der Flugsicherung zufolge über der Pfalz acht Tonnen Kerosin ab. Die Maschine habe sich zu diesem Zeitpunkt in 14.000 Fuß Höhe befunden. Das Flugzeug war in Frankfurt gestartet und wurde eigentlich in Pittsburgh (USA) erwartet. Nach einer Schleife über Pfalz, Saarland und Hunsrück kehrte es demnach nach Frankfurt zurück.

„Fuel Dumping“ ist keine Seltenheit
Immer wieder lassen Flugzeuge über der Region Kerosin ab. 2017 war Rheinland-Pfalz den Angaben zufolge in neun Fällen betroffen. Die DFS verweist darauf, dass es sich beim „Fuel Dumping“ um ein Notverfahren handele, über das der Pilot entscheide. Es ist umstritten, wie viel Kerosin verdunstet und wie viel unten ankommt.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer forderte die DFS auf, alle Fälle von Treibstoff-Notablässen spätestens 24 Stunden nach den Ereignissen publik zu machen. Zudem seien Messungen nötig, wieviel Kerosin und welche Schadstoffe auf der Erde ankommen. „Mittel- und langfristig sollte überdies über alternative Ablass-Vorrichtungen an Flugzeugen nachgedacht werden“, betonte Schweitzer.