G9 zurück im Saarland? Das müsste dafür noch passieren
Die Vorbereitungen für das Volksbegehren zur Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium im Saarland sind abgeschlossen.
„Wir haben insgesamt rund 60.000 Unterstützungsbögen drucken lassen und an Gemeinden verteilt“, sagte die Sprecherin der Elterninitiative „G9-jetzt! Saarland“, Katja Oltmanns, der Deutschen Presse-Agentur.
Vom nächsten Mittwoch (4. Oktober) an könnten Eltern ausliegende Bögen in den Bürgerämtern ihres Wohnortes unterschreiben. „Wir hoffen, dass sich vor den Rathäusern Schlangen bilden“, sagte Oltmanns in Saarbrücken.
Volksabstimmung nicht unwahrscheinlich
Das Volksbegehren geht bis zum 3. Januar 2018. Um Erfolg zu haben, müssen in den drei Monaten rund 54.000 bis 55.000 wahlberechtigte Bürger unterschreiben. Kommen die Unterschriften zusammen, ist der Landtag am Zug. Lehnt er das Volksbegehren ab, kommt es zum Volksentscheid.
Die Initiatoren wollen erreichen, dass an den Gymnasien im Land das Abitur in der Regel wieder nach neun statt schon nach acht Gymnasialjahren abgelegt wird.
Saarland war erstes G8-Land
Laut Oltmanns ist dies das erste Volksbegehren einer privaten Initiative im Saarland seit Jahrzehnten, das zugelassen wurde. Das Saarland hatte 2001 als erstes westliches Bundesland das Abitur nach acht Jahren an allen Gymnasien eingeführt.
An Gemeinschaftsschulen ist das Abitur weiterhin nach neun Jahren möglich. Andere Bundesländer sind bereits zu G9 zurückgekehrt oder haben den Schritt angekündigt.
Mit Verwendung von SZ-Material (und dpa).