Galeria Karstadt Kaufhof will bis zu 80 Häuser schließen: Tausende Arbeitsplätze betroffen

Nach drastischen Umsatzeinbußen durch die Corona-Krise droht bei der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof die Schließung von etwa 80 Filialen sowie der Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen.
Bei Galeria Karstadt Kaufhof soll es zu Standortschließungen kommen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Fabian Strauch
Bei Galeria Karstadt Kaufhof soll es zu Standortschließungen kommen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Fabian Strauch
Bei Galeria Karstadt Kaufhof soll es zu Standortschließungen kommen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Fabian Strauch
Bei Galeria Karstadt Kaufhof soll es zu Standortschließungen kommen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Fabian Strauch

Bei der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof droht die Schließung von bis zu 80 der gut 170 Filialen. Das geht aus einem ersten Sanierungskonzept hervor, dass am Freitag (15. Mai 2020) dem Gesamtbetriebsrat und anderen Gremien vorgelegt wurde, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Unternehmensumfeld erfuhr. Die Zahl der bedrohten Filialen könne sich allerdings noch reduzieren, wenn die Vermieter und andere Beteiligte zu Zugeständnissen bereit seien.

Abbau von 5.000 Stellen droht

Zuvor hatten die „Wirtschaftswoche“ und der „Spiegel“ von den drohenden Schließungen berichtet. Nach Informationen der „Wirtschaftwoche“ rechnen Insider mit dem Abbau von insgesamt rund 5.000 Vollzeitstellen bei dem Unternehmen. Ein Sprecher des Warenhauskonzerns betonte, das Unternehmen wolle Spekulationen nicht kommentieren.

Unternehmen hat Mitarbeiter bereits über Schließungen und Jobabbau informiert

Der Handelsriese hatte allerdings bereits zu Wochenbeginn die Mitarbeiter auf Standortschließungen und einen weiteren Stellenabbau im Zuge des Anfang April eingeleiteten Schutzschirmverfahrens vorbereitet. In einem Brief an die Mitarbeiter berichtete die Unternehmensführung am Montag, der gerichtlich bestellte Sachwalter Frank Kebekus und der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz hätten klargemacht, dass es angesichts der Corona-Krise „leider auch zu Standortschließungen und dementsprechend auch zu einem Arbeitsplatzabbau kommen muss“. Angaben zur Zahl der bedrohten Filialen oder der gefährdeten Arbeitsplätze machte das Unternehmen damals nicht.

Mehr als eine halbe Milliarde Umsatzverlust

In dem zweiseitigen Schreiben betonte die Konzernführung, Galeria Karstadt Kaufhof habe während der Zeit der Komplettschließungen mehr als eine halbe Milliarde Euro an Umsatz verloren. Aufgrund der anhaltenden Kaufzurückhaltung werde sich der Umsatzverlust wahrscheinlich sogar noch auf bis zu eine Milliarde Euro erhöhen. Deshalb seien weitere Sanierungsmaßnahmen nötig, um das Unternehmen nachhaltig gesund aufzustellen.

Verdi erhebt schwere Vorwürfe gegen Galeria Karstadt Kaufhof

Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger warf dem Konzern vor, einen „Kahlschlag auf Kosten der Beschäftigten“ zu planen. „Es hat den Anschein, dass die Unternehmensleitung und der Eigentümer die Corona-Krise missbrauchen, um ihre ursprünglichen Planungen von Standortschließungen und Entlassungen doch noch umzusetzen“, sagte die Gewerkschafterin.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur