Gefangene der JVA Saarbrücken fertigen Weihnachtsmann-Bausätze für Kitas und Seniorenheime

Gefängnisinsassen in Saarbrücken haben in der Arbeitstherapie Bausätze für kleine Weihnachtsmänner gefertigt. Die sollen nun an Kindertagesstätten und Seniorenheime verteilt werden.
In der JVA Saarbrücken kam es am Montag zu einem Todesfall. Foto: BeckerBredel
In der JVA Saarbrücken kam es am Montag zu einem Todesfall. Foto: BeckerBredel
In der JVA Saarbrücken kam es am Montag zu einem Todesfall. Foto: BeckerBredel
In der JVA Saarbrücken kam es am Montag zu einem Todesfall. Foto: BeckerBredel

Am Freitag (11. Dezember 2020) übergeben Vertreter:innen der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken über 200 Bausätze für Weihnachtsmänner, die Gefangene in der Arbeitstherapie gefertigt haben.

Beschenkt werden die Kita Melanchton St. Arnual, die Evangelische Kita Malstatt, die Evengelische Kita Eschberg, das Caritas Seniorenhaus Bischmisheim und das Caritas Seniorenzentrum Hans-Joachim-Haus in Klein­blittersdorf. Die Bausätze wurden von den JVA-Insassen aus Holz und Einweg-Verpackungsmaterial hergestellt. Sie können von Kindern und Senior:innen selbst ausgemalt und zusammengeklebt werden.

Mitmenschlichkeit trotz härterer Haftbedingungen

Von der Idee seien die Inhaftierten von Anfang an begeistert gewesen. Der Wille, den Schwachen dieser Gesellschaft zu helfen, sei umso bemerkenswerter, da die Gefangenen in der Corona-Krise deutlich härteren Haftbedingungen ausgesetzt waren, so Anstaltsleiter Pascal Jenal. Dies belege, „dass Gefangene Menschen sind, die zwar in Ihrem Leben einen Fehler gemacht haben, aber so wie jedermann uneingeschränkt zu Zuwendung und Mitmenschlichkeit fähig sind.“

Auch Staatssekretär Roland Theis zeigt sich gerührt von der Beteiligung der Gefangenen. Dass die Insassen, „nicht nur an sich und ihre Entbehrlichkeiten im Haftalltag denken, sondern Kindern und älteren Mitbürgern eine kleine Freude bereiten möchten, ist gerade zu Weihnachten ein schönes Zeichen und lässt auf eine gelingende Resozialisierung hoffen.“

Arbeitstherapie dient der Heranführung an den Alltag

Die Arbeitstherapie richtet sich vor allem an Gefangene, die aus unterschiedlichen Gründen nur eingeschränkt arbeitsfähig sind. Sie sollen durch verschiedene handwerkliche Tätigkeiten gefördert werden. Die Therapie hilft etwa, die Insassen an eine Grundarbeitsfähigkeit in einer geregelten Tagesstruktur heranzuführen.

Im besten Fall kann ihnen im Anschluss eine reguläre Beschäftigungsmaßnahme zugewiesen werden. Die Arbeitstherapie dient zudem als diagnostisches Umfeld, in dem Verhaltensmuster und soziale Interaktionen zwischen den Gefangenen beobachtet werden können.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Justizministeriums