Geheimer „Balladenabend“ von „Kategorie C“ in Schiffweiler: Vorwürfe gegen Polizei und Gemeinde

Rund 50 Menschen haben am Freitag den „Balladenabend" im Schiffweiler Ortsteil Heiligenwald besucht. Während die Polizei das Event überwachte, kamen von „Antifa Saar" Vorwürfe gegen die Gemeinde und die Beamten.
Demonstranten (Hooligans gegen Salafisten) mit einem Banner der Band. Symbolfoto: Wikimedia Commons/blu-news-org/Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0
Demonstranten (Hooligans gegen Salafisten) mit einem Banner der Band. Symbolfoto: Wikimedia Commons/blu-news-org/Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0
Demonstranten (Hooligans gegen Salafisten) mit einem Banner der Band. Symbolfoto: Wikimedia Commons/blu-news-org/Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0
Demonstranten (Hooligans gegen Salafisten) mit einem Banner der Band. Symbolfoto: Wikimedia Commons/blu-news-org/Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0

Bei dem als „Balladenabend“ angekündigten Konzert im Schiffweiler Ortsteil Heiligenwald hat es am Freitag (22. Februar) rund 50 Besucher gegeben. Entsprechende SOL.DE-Informationen bestätigte die Polizei.

Demnach stammte der Großteil des Publikums aus der näheren Umgebung. Rund 50 Polizeikräfte hätten an dem Abend für Sicherheit rund um das Event gesorgt; 40 bis 50 Personen hätten gegen das Konzert von Teilen der rechten Band „Kategorie C“ demonstriert.

„Für uns war das ein gelungener Einsatz, der reibungslos ablief. Es ging keine Flasche zu Bruch“, beschreibt Peter Müller von der Polizei Neunkirchen die Lage.

Vorwürfe von „Antifa Saar“: Verpächter zu Schlüsselübergabe genötigt

Die „Antifa Saar“ hatte nach dem Konzert der Polizei angelastet, das Event trotz Widerstands des Pächters durchgesetzt zu haben. Hintergrund sind Vorwürfe, wonach der Verpächter des Lokals, in dem der „Balladenabend“ stattfand, nicht über die richtige Intention der Veranstalter informiert wurde.

Ihm sei laut „Antifa Saar“ nur eine „kleine Feier mit Gitarre“ angekündigt worden. Nachdem er einen Tag vor dem Konzert erfahren hatte, dass die rechte Band „Kategorie C“ auftreten soll, habe er seine Räume nicht länger zur Verfügung stellen wollen. Laut „Antifa Saar“ hätten ihn die Polizei zusammen mit dem Staatsschutz allerdings davon überzeugt, den Veranstaltern des „Balladenabends“ den Schlüssel zu geben. Für „Antifa Saar“ ein „Skandal“.

Peter Müller von der Polizei wies die Vorwürfe ab. Es sei tatsächlich so gewesen, dass der Verpächter erst spät davon erfahren habe, dass es ein Konzert einer rechten Band in seiner Location geben soll. „Wir (die Polizei, Anm. d. Red.) sind daraufhin die Möglichkeiten, die der Verpächter hatte, durchgegangen. Nach Rücksprache mit seinem Anwalt entschied er sich dann, das Konzert doch stattfinden zu lassen. Gedrängt dazu hat ihn keiner„, so Müller.

Dem Verpächter habe es weniger Bauchschmerzen bereitet, dass Event stattfinden zu lassen, als es nicht zu tun. „Wir haben ihm daraufhin zugesichert, mit entsprechender Manpower vor Ort zu sein„, erklärt Müller. Auch Isabel Sand, Sprecherin der Gemeinde Schiffweiler, konnte die Vorwürfe von „Antifa Saar“ nicht bestätigen: „Die Gemeinde Schiffweiler hat zu keiner Zeit Einfluss auf den Vermieter genommen. Weder hat sie ihm geraten, dem Mieter die Schlüssel zu den Räumlichkeiten auszuhändigen, noch dies nicht zu tun.“

Antifa trat laut Gemeinde aggressiv auf

Gemeinsam mit dem Ordnungsamt, dem Staatsschutz und der Einsatzleitung der Polizei Neunkirchen hatte die Gemeinde nach eigenen Angaben am Freitag nach einer Lösung gesucht, das Konzert abzusagen, so Sand weiter. Dies sei aber nicht möglich gewesen, da es sich um eine private Veranstaltung in den privaten Räumlichkeiten eines ehemaligen Gastronomiebetriebes gehandelt habe.

Um trotzdem deutlich zu machen, dass die Gemeinde gegen dieses Konzert ist, sei Bürgermeister Markus Fuchs am Freitagabend vor Ort gewesen. „Es galt an diesem Abend – und gilt immer – klare Kante gegen Rechtsextremismus zu zeigen“, so Fuchs.

Im Laufe des Abends sei eine kleine Anzahl Anhänger der Antifa eingetroffen, die durch aggressives Verhalten und verbale Angriffe aufgefallen sei. „Es kam aber nicht zu Ausschreitungen, die Polizei hatte die Situation jederzeit voll im Griff“, so Bürgermeister Markus Fuchs.

Tatsächlich sei es allerdings so gewesen, dass es auf dem Konzert keine Rockmusik gegeben hätte. „Der Sänger von ‚Kategorie C‘ ließ sich nur von einer Gitarre begleiten„, so Peter Müller zu SOL.DE.

Verwendete Quellen:
• eigene Recherche
• eigener Bericht