„Geistiger Dünnpfiff“: Kwasniok reagiert nach ungehaltener Aussage
Als die Mannschaft nach dem Spiel im Quarantäne-Hotel zusammenkam, habe er schon „einen gewissen Stolz auf das Erreichte“ verspürt, sagte Trainer Lukas Kwasniok am Mittwoch der dpa: „Und das ist auch gut und richtig so.“ Dennoch sei auch Niedergeschlagenheit spürbar gewesen. „Natürlich trauert man einer einmaligen Chance hinterher.“
„Geistiger Dünnpfiff“ sei nicht persönlich gemeint
Kurz nach dem Abpfiff hatte der Trainer für Aufsehen gesorgt, als er Diskussionen über sein defensives 5-5-0-System am ARD-Mikrofon als „geistigen Dünnpfiff“ bezeichnete. Mit dem Journalisten sprach er sich aus. „Ich habe am Morgen direkt zum Hörer gegriffen, um Thomas Braml zu sagen, dass ich es absolut nicht persönlich gemeint habe“, sagte Kwasniok.
„Keine Ahnung haben, aber immer mitreden“
Inhaltlich korrigierte er seine Aussage nicht. „Ich stehe grundsätzlich immer zu den Dingen, die ich sage“, sagte der 38-Jährige: „Die Aussage war allgemein auf Menschen gemünzt, die wie beim Thema Corona keine Ahnung haben, aber immer mitreden. Wir haben uns 94 Tage Gedanken gemacht, wie wir einen komplett übermächtigen Gegner in der ersten halben Stunde erst mal vom eigenen Tor fernhalten können. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, ich sei der Schuldige dafür, dass wir als Viertligist im Halbfinale gegen Leverkusen ausgeschieden sind.“
Kein Plan hätte gegen Leverkusen funktionieren können
Angesichts des Spiels sei aber klar, „dass kein Matchplan der Welt gegen diese sehr fokussierte Leverkusener Mannschaft funktioniert hätte.“ Insgesamt sei es „eine fantastische Reise“ durch den Pokal gewesen, so Kwasniok. Und irgendwann würden alle stolz auf das Erreichte sein. „Aber das wird wohl erst kommen, wenn wir unsere Frauen und Kinder im Arm haben.“
Keine Ausreden für die Niederlage
Was man Kwasniok hoch anrechnen muss: Er suchte keine Ausreden, obwohl sie alle parat lagen. Für manchen war dieses Pokal-Halbfinale aufgrund der Umstände gar eine Farce. Schließlich hatte der FCS nicht nur wie alle Gastgeber im Moment ohne seine Zuschauer auskommen müssen. Sondern hatte durch die fehlenden Spiele augenscheinlich auch einen sportlichen Nachteil gegen die drei Klassen höher spielenden und voll im Saft stehenden Leverkusener. Die ihre Pflichtaufgabe aber auch seriös, konzentriert und professionell lösten.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur