Gewalt, Drogen, Alkohol: An dieser Saarbrücker Schule geht die Angst um

Notruf von verzweifelten Lehrern der Saarbrücker Gemeinschaftsschule Bruchwiese an die saarländische Landesregierung: Sie beklagen eine agressive Stimmung innerhalb der Schülerschaft.
Die Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken.
Die Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken.
Die Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken.
Die Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken.

Mit einem Hilfegesuch hat sich das Kollegium der Saarbrücker Gemeinschaftsschule Bruchwiese an Saar-Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) und Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gewandt.

Grund: Die Lehrer berichten von schwersten Beleidigungen, Gewalt, Drogen- und Alkoholmissbrauch im Schulalltag. Das Schreiben stammt laut Ministerium aus dem Juni. – seitdem soll sich die Situation an der Schule nicht verbessert haben.

Das ist passiert
In dem Schreiben ist von täglichen verbalen Entgleisungen – auch gegenüber Lehrern – die Rede. Zudem wachse bei den Schülern die Bereitschaft zu Gewalt. Es habe beispielsweise mehrere Übergriffe mit einem Messer gegeben, einmal sei Pfefferspray benutzt worden. Einem Schüler wurde sogar der Arm gebrochen.

Die Polizei war mehrmals im Einsatz. Teilweise seien auch Eltern gewalttätig geworden. Aus Unzufriedenheit über einen Konferenzbeschluss habe eine Mutter Kollegen bedroht und eine Scheibe eingeschlagen. In der Schule geht die Angst um, die Lehrer der Schule sorgen sich um ihre Sicherheit: „Viele Kolleginnen fürchten sich, bestimmte Schüler zu unterrichten.“

Jeder siebte Schüler hat Förderbedarf
Laut Aussage der Lehrer hat sich der Anteil der Kinder und Jugendlichen nichtdeutscher Herkunft an der Schule inzwischen auf 86 Prozent erhöht. Und: Jeder siebte hat Schüler sonderpädagogischen Förderbedarf. „Durch die radikale Umsetzung der Inklusion ohne die Schaffung der notwendigen Voraussetzungen in personeller, materieller, sächlicher und räumlicher Hinsicht sind wir Lehrer/innen zunehmend belastet“ so die Warung des Kollegiums.

Das Bildungsministerium versicherte gestern, dass man den Brief dort „von Anfang an ernst genommen“ habe. Mehrere Maßnahmen seien bereits ergriffen worden, weitere in Planung, um die Schule „in ihrer schwierigen Lage“ zu unterstützen.