GIU-Aufsichtsrat stimmt für fristlose Kündigung von Welker

Der Aufsichtsrat der Saarbrücker Wirtschaftsförderungsgesellschaft GIU hat am gestrigen Freitag (28. April 2023) für die fristlose Entlassung des Geschäftsführers Martin Welker gestimmt. Gegen diesen laufen Ermittlungen wegen Bestechung.
Laut "SR" wird auch gegen Welker ermittelt. Foto: BeckerBredel
Laut "SR" wird auch gegen Welker ermittelt. Foto: BeckerBredel

GIU-Aufsichtsrat stimmt für Kündigung von Welker

Einstimmig fiel am Freitag (28. April 2023) im Aufsichtsrat von GIU die Entscheidung. Das Gremium empfiehlt die fristlose Kündigung von Geschäftsführer Martin Welker. Das berichtet der SR. Der Rat folgte mit der Abstimmung der Empfehlung einer Anwaltskanzlei.

Der Geschäftsführer ist bereits seit November beurlaubt und freigestellt. Mit dem Rauswurf erhält er nun auch kein Gehalt mehr. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass er gegen die Kündigung klagen wird.

GIU-Chef soll Stadtratsmitglieder bestochen haben

Der 54-Jährige war bereits wegen illegalen Waffenbesitzes oder Preisabsprachen beim Saarbrücker Ludwigsparkstadion umstritten. Nun wurde jedoch bekannt, dass Welker zudem die beiden Saarbrücker Stadtratsmitglieder von DIE PARTEI bestochen haben soll, damit diese für Erweiterung der Fußgängerzone am St. Johanner Markt stimmen. Zu diesem Zeitpunkt war Welker jedoch – anders als bei den anderen Vorfällen – bereits Geschäftsführer der GIU.

Die beiden mutmaßlich Bestochenen sowie Welker streiten die Vorwürfe ab. In der vergangenen Woche fanden Hausdurchsuchungen statt. Laut SR soll Welker jedoch mit der Bestechung geprahlt haben. Demnach habe er sie in einem abgehörten Telefonat erwähnt.

SPD, Grüne und FDP im Stadtrat begrüßen die Entscheidung

In der Saarbrücker Stadtpolitik trifft die Entscheidung des Aufsichtsrates auf breite Zustimmung. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD und GIU-Aufsichtsratsmitglied, Sascha Haas, hält den Schritt jedoch für verspätet: „Wir haben schon im vergangenen November gefordert, einen Schlussstrich zu ziehen. Uwe Conradt als damaliger Aufsichtsratsvorsitzender hat einen Fehler gemacht, so lange an Welker festzuhalten.“ Man müsse nun verlorenes Vertrauen in die GIU zurückgewinnen.

Auch die Grünen begrüßen die Entscheidung. Eine Zusammenarbeit sei angesichts der Fülle an Vorwürfen nicht mehr tragbar gewesen, erklären etwa die Fraktionsvorsitzenden Jeanne Dillschneider und Heiner Engelhardt. Nun gebe es Klarheit für die GIU und ihre Beschäftigen. Die Strukturen müssten jedoch transparenter werden. Ähnlich sieht das auch die FDP. Die Fraktion fordere eine lückenlose Aufklärung, um eine Wiederholung zu vermeiden, so der Vorsitzende Dr. Helmut Isringhaus.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Pressemitteilungen von SPD, Grünen und FDP im Stadtrat