Grabschmuck entsorgt – Ärger um Aufräumarbeiten auf Friedhof in Saarbrücken

Auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof kam es wenige Tage vor Weihnachten zu einem Vorfall, den die Stadt als Aufräumarbeiten, Angehörige aber als Zerstörung auffassen. Offenbar waren Vasen, Gestecke und weiterer Grabschmuck „aufgeräumt“ oder eben „einfach weggeworfen“ worden. Die Unstimmigkeiten sind längst zum Streit geworden.
Mitarbeiter der Stadt Saarbrücken sollen auf dem Hauptfriedhof Grabschmuck grundlos weggeworfen haben. Foto: BeckerBredel
Mitarbeiter der Stadt Saarbrücken sollen auf dem Hauptfriedhof Grabschmuck grundlos weggeworfen haben. Foto: BeckerBredel
Mitarbeiter der Stadt Saarbrücken sollen auf dem Hauptfriedhof Grabschmuck grundlos weggeworfen haben. Foto: BeckerBredel
Mitarbeiter der Stadt Saarbrücken sollen auf dem Hauptfriedhof Grabschmuck grundlos weggeworfen haben. Foto: BeckerBredel

Auf dem Hauptfriedhof in Saarbrücken ist kurz vor Weihnachten ein Streit zwischen Landeshauptstadt und Angehörigen ausgebrochen.

Während Trauernde der Stadt vorwerfen, dass deren Mitarbeiter Grabschmuck zerstört haben, deklariert Saarbrückens Pressesprecher den Vorfall als „Aufräumarbeiten“.

Iris Kenter, eine Saarbrückerin, deren Ehemann in dem betreffenden Urnengrab auf dem Friedhof liegt, berichtet der „SZ“, dass sie wenige Tage vor Weihnachten die mühevoll geschmückten Gräber verwüstet vorfand. „Hier haben städtische Bedienstete einfach alles weggeworfen, ohne nachzudenken“, so Kenter zur „SZ“. Die Gestecke, Kerzen und Kränze seien auf einem Schuttberg neben der Urnenwand gelandet, wo sie bis heute liegen.

Die Angehörigen seien laut der 68-Jährigen schockiert gewesen von dem, was sie an der einst aufwendig dekorierten Ruhestätte vorfanden. Man habe versucht, zu retten, was zu retten war, aber kurz vor den Feiertagen gab es „kaum noch Möglichkeiten, den Grabschmuck wieder herzurichten“, so Kenter weiter.

Sie wandte sich daher mit einer Beschwerde ans Rathaus. Die Reaktion fiel jedoch wenig entgegenkommend aus. Der Pressesprecher von Saarbrücken Thomas Blug wies die Vorwürfe, dass Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün und Friedhöfe Grabschmuck wie Blumentöpfe zerstört haben, zurück. Vielmehr habe man das Gebiet für ein Urnenbegräbnis vorbereitet und dabei auch die fragliche Urnenwand gereinigt. Dazu gehöre das Entfernen von Laub, Unrat, alten Gestecken und abgebrannten Kerzen. Auf „SZ“-Nachfrage äußerte Blug: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind angewiesen, bei solchen Arbeiten sorgsam vorzugehen“.

Iris Kenter ist mit dieser Antwort wenig zufrieden. Insbesondere da die Spuren der „Aufräumaktion“ bis heute auf dem Friedhof liegen. Laut „SZ“ seien darunter auch zahlreiche Blumentöpfe, die allen Anscheins nach nicht zum Abfall gehören.