Gymnasium im Saarland dauert wieder neun Jahre
Gymnasium im Saarland dauert wieder neun Jahre
Das Gymnasium im Saarland dauert künftig wieder neun Jahre bis zum Abitur. Der saarländische Landtag beschloss am Mittwoch mit den Stimmen der SPD-Regierungsmehrheit die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9). Die damalige Landesregierung von Ministerpräsident Peter Müller (CDU) hatte 2001 das achtjährige Gymnasium (G8) eingeführt. „Wir geben unseren Kindern nun wieder Orte zurück, an denen sie gerne lernen“, sagte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD). G8 habe für viele Schülerinnen und Schüler „Stress und Druck“ bedeutet.
Wer im Saarland nach den nächsten Sommerferien im kommenden Schuljahr 2023/24 in den Klassenstufen 5 bis 7 ist, macht das Abitur nach neun Jahren, für alle anderen Schüler und Schülerinnen bleibt es bei acht Jahren.
149 zusätzliche Planstellen für Lehrkräfte
Die Rückkehr zu G9 erfordert nach Berechnungen der Regierung 149 zusätzliche Planstellen für Lehrkräfte. Der Stundenplan soll modernisiert werden. Unter anderem wird Informatik als neues Unterrichtsfach eingeführt. Der Sozialkundeunterricht wird verstärkt. Zwischen der 5. und der 6. Klasse gibt es künftig keine Versetzungsentscheidung mehr – das heißt, nach der 5. Klasse können Schülerinnen und Schüler nicht mehr sitzenbleiben.
Auch Kritik
Zuvor hatte Oppositionsführer Stephan Toscani (CDU) grundsätzlich G9 begrüßt, aber dessen Umsetzung scharf kritisiert. Im Vergleich mit allen anderen Bundesländern gebe es im Saarland künftig die geringste Anzahl an Jahreswochenstunden. „Die SPD senkt das Niveau am Gymnasium. Sie machen aus G9 ein Schalspurgymnasium.“
Streichert-Clivot wies die Kritik zurück: „Die Qualität der Schulbildung lässt sich nicht alleine in Wochenstunden messen.“ Sie verteidigte auch den Verzicht auf Eingangsvoraussetzungen für das Gymnasium und auf Versetzungsentscheidungen zwischen der 5. und 6. Klasse. Dies ermögliche „eine längere Orientierungsphase“ am Gymnasium.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur