Hans gegen Fastnachts-Absage

Saar-Ministerpräsident Hans hat sich gegen eine pauschale Absage der Fastnacht ausgesprochen. Er hält dennoch neue Konzepte für nötig. Die wollen die Karnevalisten jetzt entwickeln.
Hans sprach sich bei "Maischberger" gegen eine pauschale Absage des Karnevals aus. Foto: Das Erste
Hans sprach sich bei "Maischberger" gegen eine pauschale Absage des Karnevals aus. Foto: Das Erste
Hans sprach sich bei "Maischberger" gegen eine pauschale Absage des Karnevals aus. Foto: Das Erste
Hans sprach sich bei "Maischberger" gegen eine pauschale Absage des Karnevals aus. Foto: Das Erste

Trotz Corona-Pandemie hält der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans nichts von einer Absage aller Karnevalsfeiern. „Man kann den Karneval ja nicht absagen, davon bin ich fest überzeugt, aber die Art und Weise, wie wir es machen, die wird anders sein“, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend (19. August 2020) in der ARD-Sendung „Maischberger – Die Woche“.

Keine Fastnacht, wie man sie bisher kannte

„Karneval, so wie wir ihn im letzten Jahr erlebt haben, wird es nicht mehr geben. Das unterschreibe ich, das wird anders aussehen“, sagte Hans. So habe er auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verstanden. Schunkeln mit 1,5 Meter Abstand sei schwierig. Aber er traue den Vereinen zu, „Konzepte zu entwickeln, die die Menschen schützen, so dass wir dennoch Freude haben werden“.

Karnevals-Bund gegen Pauschal-Absage

Der Bund Deutscher Karneval hält ebenfalls nichts von einer pauschalen Absage von Fastnachts- und Karnevalsveranstaltungen. „Jeder, der mit klarem Verstand die Situation einschätzt, ist sich darüber im Klaren, dass für 2021 die gewohnten Feier- und Veranstaltungsformen nicht vorstellbar sind“, teilte das Präsidium des Dachverbandes, der rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5300 Vereinen und Zünften vertritt, mit.

Karnevalisten wollen neue Konzepte entwickeln

Mit viel Kreativität und Ideenreichtum seien jedoch Karnevalisten und Fastnachter in den verschiedenen Regionen derzeit dabei, Feierformen zu entwickeln, die die Gesundheitsvorgaben beachteten und bisher nicht denkbar oder technisch möglich gewesen seien. „Diese Entwicklung durch Absage/Untersagung pauschal abzuwürgen, wäre politisch nicht klug! Denn noch immer gilt auch für den Karneval: Not macht erfinderisch!“

Spahn bleibt bei Haltung

Spahn bekräftigte seine Haltung bei einem Besuch in Kiel: Er wisse um die Bedeutung des Karnevals für Millionen Menschen. „Aber wenn wir vor der Frage stehen: Ist die Kita möglich oder der Karneval, dann bin ich sehr sicher, dass ein Großteil der Gesellschaft da eine klare Antwort zu hat.“

Straßenkarneval möglich?

Die SPD im Düsseldorfer Landtag sprach sich aber ebenfalls gegen eine vollständige Absage des Karnevals aus. „Klassische Karnevalssitzungen in geschlossenen Räumen kann ich mir bei den augenblicklichen Infektionszahlen beim besten Willen nicht vorstellen. Anders sieht es dagegen beim Straßenkarneval aus: An der frischen Luft, mit klaren Auflagen und guten Konzepten sollte das ein oder andere durchaus möglich sein, wenn die Infektionszahlen das Anfang nächsten Jahres hergeben“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty der „Rheinischen Post“ (Donnerstag).

Minister brachte Diskussion ins Rollen

Spahn hatte sich wegen der Corona-Pandemie skeptisch geäußert, ob im kommenden Winter Karneval stattfinden kann. „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es“, wurde Spahn von der „Rheinischen Post“ zitiert.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Bericht
„Maischberger – Die Woche“ vom 19.08.2020