Hartz-IV-Sätze werden zum 1. Januar 2021 stärker erhöht als bislang bekannt

Klarheit bei den Hartz-IV-Sätzen: Abschließenden Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums zufolge soll es vor allem für Jugendliche im nächsten Jahr deutlich mehr Geld geben.
Die Hartz-IV-Sätze werden zum kommenden Jahr erhöht - und zwar stärker, als bislang bekannt. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Ralf Hirschberger
Die Hartz-IV-Sätze werden zum kommenden Jahr erhöht - und zwar stärker, als bislang bekannt. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Ralf Hirschberger
Die Hartz-IV-Sätze werden zum kommenden Jahr erhöht - und zwar stärker, als bislang bekannt. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Ralf Hirschberger
Die Hartz-IV-Sätze werden zum kommenden Jahr erhöht - und zwar stärker, als bislang bekannt. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Ralf Hirschberger

Anstieg der Hartz-IV-Sätze ab 2021

Zum 1. Januar 2021 werden die Hartz-IV-Sätze stärker erhöht als bislang bekannt. Nach Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums sollen alleinstehende Erwachsene künftig 446 Euro monatlich bekommen, so „dpa“. Das sind 14 Euro mehr als bisher.

Für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren soll der Satz um 45 Euro auf insgesamt 373 Euro steigen, der für Kinder bis fünf Jahre von 250 auf 283 Euro. Dagegen gibt es laut „dpa“ für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren nur einen Euro mehr (309 Euro).

Sätze alle fünf Jahre neu festgelegt

Nach Angabe der Presse-Agentur werden die Sätze alle fünf Jahre, wenn eine neue sogenannte Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) vorliegt, neu festgesetzt. Die nun bekanntgegebene Anpassung sei der zweite Schritt in einem komplizierten Berechnungsverfahren.

„Außerdem werden sie jährlich entlang der Lohn- und Preisentwicklung fortgeschrieben, was nun gemacht wurde“, meldet „dpa“. In der Summe ergeben sich die neuen Sätze. Bundestag und Bundesrat müssen der Erhöhung noch zustimmen.

Arbeitskammer Saar: Trotz Erhöhung droht weiter Armut

„Die Arbeitskammer begrüßt die Erhöhung der Hartz-IV-Sätze zum 1. Januar 2021 aufgrund gestiegener Preise und Löhne“, ging aus einer Mitteilung hervor. Trotz der Erhöhung würden die Leistungen nicht vor Armut schützen, kritisierte die Arbeitskammer.

Notwendig sei „ein grundlegend neues Verfahren zur Ermittlung der Regelsätze, das bedarfsdeckende Leistungen sicherstellt“, sagte Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer. Lange überfällig sei zudem eine Reform, die staatliche Leistungen für Kinder bündelt und gerechter verteilt.

Millionen Deutsche beziehen Hartz IV

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beziehen rund 5,7 Millionen Menschen in Deutschland Hartz IV. Die Bezeichnung geht zurück auf Sozialreformen unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD), die auf Vorschlägen des früheren VW-Managers Peter Hartz basierten.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung der Arbeitskammer Saar, 08.09.2020