Heftiger Streit um Hundeleinen-Zwang an der Saar
Hunde an die Leine! Und zwar nicht nur in den Straßen von Kleinblittersdorf. Sondern auch auf den Wegen an den Feldern und Obstbaumwiesen und den Weiden von Schafen, Pferden und anderen Tieren.
Das verlangt der Grünen-Politiker Manfred Hoffmann. Er wollte zusammen mit seinen Parteifreunden diese Forderung im Gemeinderat von Kleinblittersdorf durchsetzen. Seitdem gibt es heftigen Streit.
[legacy_code][/legacy_code]
Pro und Contra
Inge Grün, eine Kritikerin, warnt vor einer Kollektivstrafe gegen 2000 bis 3000 meist gewissenhafte Hundebesitzer. Außerdem hätten sich Zwischenfälle auf Schafsweiden mit besseren, höheren und ständig stromführenden Zäunen verhindern lassen, sagt Inge Grün.
Insgesamt hat Hoffmann in den letzten fünf Jahren rund 40 Zwischenfälle mit nicht angeleinten Hunden aufgezeichnet. Es habe deswegen mehrere Verfahren der Ortspolizeibehörde gegen die Halter der Hunde gegeben, sagt Hoffmann.
Er gibt außerdem zu bedenken: „Es geht nicht in erster Linie darum, die Schafe einzusperren, sondern darum, diese für die Natur wichtigen Tiere auf ihren Weiden vor den freilaufenden Hunden zu schützen.“ Das spreche eben für eine Leinenpflicht.
Ähnlich sieht es der Kleinblittersdorfer Walter Rundstadtler, der Rat und Bürgermeister in einem Brief zum Handeln aufgefordert hatte. Das ständige Herumstöbern nicht angeleinter Hunde gehe zu Lasten der Artenvielfalt. Wegen unzähliger Trampelpfade durch geschützte Bereiche seien dort Feldhase, Fasan oder Rebhuhn verschwunden.
Auch Probleme bei der Kotentfernung
Umweltgerechtes Verhalten erwartet Hoffmann von den Gassigängern auch beim Entfernen des Hundekots. Das erfordere schon die Menge der Hinterlassenschaft.
An dieser Stelle ist sich Leinenzwang-Kritikerin Inge Grün mit den Befürwortern Hoffmann und Rundstadtler einig. Sie habe sich schon sehr oft über Hundehalter geärgert „die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners einfach zurücklassen“. „Daher meine Bitte an alle Hundehalter: Lasst den Kot von euren Lieblingen nicht einfach liegen. Der verständliche Ärger, der dadurch entsteht, ist vermeidbar!“
Sie argumentiert, ein Leinenzwang würde hier auch nicht helfen, „denn wer jetzt keinen Kot entfernt, wird es nach einem Leinenzwang auch nicht tun“. Das sieht Hoffmann nicht anders. Er will, dass der Gemeinderat das Anleinpflicht-Modell der Grünen in diesem Jahr billigt. Mitarbeiter der Gemeinde müssten außerdem jeden zur Kasse bitten können, der den Kot seines Hundes liegen lässt.
Mit Verwendung von SZ-Material.