Heiko Maas: Lafontaines Austritt hat die Saar-SPD „von innen destabilisiert“

„Lafontaine hatte immer eine große Anhängerschaft in seiner Heimat und durch viele freundschaftliche Beziehungen in der Saar-SPD die Partei auch von innen destabilisiert„, erklärte Maas der „Zeit online“ (Dienstag). Im Jahr 2015 war der spätere Linken-Politiker aus der Partei ausgetreten. „Als Lafontaine unter Absingen schmutziger Lieder die SPD verließ und die Linkspartei gründete, war das für die gesamte SPD eine Zerreißprobe. Aber nirgendwo so sehr wie im Saarland„, sagte Maas.

Aus diesem Grund sei Maas auch dreimal bei dem Versuch, Ministerpräsident zu werden, gescheitert. Der 55-Jährige war von 2000 bis 2018 SPD-Chef im Saarland. „Es ging für mich viele Jahre nur darum, den Laden zusammenhalten. Unsere Möglichkeiten, Politik nach vorne zu machen, waren immer begrenzt. Deswegen freut es mich so, dass Anke Rehlinger jetzt andere Voraussetzungen hat und sie nutzt“, erklärte der ehemalige Außenminister. Bei der Landtagswahl am Sonntag (27. März 2022) geht die stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin laut aktueller Umfragen mit einem Vorsprung zu Amtsinhaber Tobias Hans (CDU) ins Rennen.

Zum Ende der politischen Karriere von Oskar Lafontaine bekundete Heiko Maas: „Ich halte Lafontaine für das größte politische Talent seiner Generation. Bei den Möglichkeiten, bei der Begabung, die er hatte, ist das, was er daraus machte, am Schluss doch eher bescheiden gewesen. Aber das wird ihn sicherlich selbst am meisten belasten.“ In der vergangenen Woche hatte Lafontaine seinen Austritt aus der Linkspartei bekannt gegeben.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur