Heimlich zurückgenommen: Saar-AfD steht bei Wahl ohne Landesliste da
Bei der Landtagswahl im Saarland am 27. März steht die AfD ohne Landesliste da. Die Partei hatte zwar einen Vorschlag fristgerecht eingereicht, dieser sei jedoch am Dienstag (18. Januar 2022) zurückgenommen worden. Das teilte die Landeswahlleiterin am heutigen Freitag mit. Am Donnerstag ist die Frist zur Einreichung abgelaufen.
AfD-Landesvorsitzender Wirth „in Schockstarre“
Der Landesvorsitzende der AfD Saarland, Christian Wirth, sei laut eigener Aussage gegenüber der Deutschen Presse-Agentur „in Schockstarre“. Zwei Mitglieder des Vorstandes hätten ohne sein Wissen eigenmächtig die Vertrauensleute ausgetauscht. Diese hätten dann ebenso „stillschweigend“ die Liste zurückgenommen. „Das ist ein Riesen-Imageschaden beim Wähler. Viele werden nun sagen: Die kann man doch nicht wählen“, glaubt Wirth.
Grund für die Rückziehung waren wohl konträre Präferenzen
Der Grund für die heimliche Rückziehung sei laut Wirth persönliches Missfallen. Den involvierten AfD-Mitgliedern habe der im November gewählte Spitzenkandidat Kai Melling nicht gepasst. Jetzt würden sich nach Ansicht der Beteiligten die Stimmen auf die Kreiswahllisten verteilen. Im Saarland gibt es drei Wahlkreise, über deren Listen am 26. und 28. Januar entschieden wird. Allerdings gab es auch bei der Aufstellung der Liste für Saarbrücken Unstimmigkeiten. Die erste erklärte ein Gericht für ungültig. Und auch die Zweite, die erst kurz vor der Frist aufgestellt wurde, könnte angefochten werden.
Die AfD war im Jahr 2017 erstmals mit 6,2 Prozent der Stimmen und drei Abgeordneten in den saarländischen Landtag eingezogen.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur
– Eigene Recherche