„Hitler-Glocke“ von Herxheim bleibt hängen: Neue Infotafel erklärt, warum
Lange wurde um die „Hitler-Glocke“ in Herxheim gestritten. Die zentralen Fragen: Verspottet die Glocke die Opfer des NS-Regimes und sollte deswegen abgehängt werden? Nein, beschloss der Kirchenrat.
Die Begründung dieser Entscheidung kann seit Kurzem auf einer Informationstafel nachgelesen werden, die vor der Kirche aufgestellt wurde. Die Tafel erklärt, wie die Glocke in die Kirche kam und dass man sie dort als Mahnung für die Zukunft weiterhin belässt.
Der Wortlaut jener Passage: „Als Mahnmal soll die Glocke dazu auffordern, sich mit der Vergangenheit verantwortungsvoll zu befassen, um für die Gegenwart und Zukunft zu lernen, rechtzeitig gegen Unrecht, Rassismus, Gewalt und Krieg das Wort zu erheben und Widerstand zu leisten.“
Die Infotafel sei eine notwendige Ergänzung des nun abgeschlossenen Prozesses, sagte der Bürgermeister Herxheims. Ein Mann jüdischen Glaubens hatte gegen den Beschluss, die Glocke hängen zu lassen, geklagt. Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz wies diese Klage ab. Mit der Begründung, der Beschluss stelle keine Verharmlosung des Massenmords an Juden in der NS-Zeit dar.
Verwendete Quellen:
• dpa