Holz ist aktuell Mangelware – Waldbesitzer im Saarland hoffen auf höhere Preise

Handwerksbetrieben, Baumärkten und Co. geht das Holz aus. Während Aufträge verschoben werden, ringen Besitzer:innen von Waldstücken mit Sägewerken um höhere Preise. Doch wann gibt es wieder Entspannung auf dem Holzmarkt?
Im Bild zu sehen: Zimmerer und Dachdeckermeister Helmut Zimmer. Seit April haben sich die Preise für Holzprodukte verdoppelt bis verdreifacht, sagte er. Foto: dpa-Bildfunk/Harald Tittel
Im Bild zu sehen: Zimmerer und Dachdeckermeister Helmut Zimmer. Seit April haben sich die Preise für Holzprodukte verdoppelt bis verdreifacht, sagte er. Foto: dpa-Bildfunk/Harald Tittel
Im Bild zu sehen: Zimmerer und Dachdeckermeister Helmut Zimmer. Seit April haben sich die Preise für Holzprodukte verdoppelt bis verdreifacht, sagte er. Foto: dpa-Bildfunk/Harald Tittel
Im Bild zu sehen: Zimmerer und Dachdeckermeister Helmut Zimmer. Seit April haben sich die Preise für Holzprodukte verdoppelt bis verdreifacht, sagte er. Foto: dpa-Bildfunk/Harald Tittel

Holzpreise gehen durch die Decke

Seit 35 Jahren ist Zimmerer und Dachdeckermeister Helmut Zimmer selbstständig. Allerdings ist das, was er derzeit auf dem Holzmarkt erlebt, eine Premiere. „Dass die Entwicklung einmal solch eklatante Ausmaße annehmen würde, hätte keiner gedacht“, sagt der 56-Jährige. Die Preise für Holzprodukte hätten sich seit April verdoppelt bis verdreifacht. Aus diesem Grund würden viele Aufträge erst einmal ausgesetzt.

Warum ist Holz aktuell so teuer?

Nach Ansicht des Waldbesitzerverbandes Saar sind der Bauboom, Niedrigzins, eine enorme Nachfrage aus Asien und den USA sowie die Eigeninitiative von Heimwerker:innen in der Corona-Pandemie Gründe für die aktuelle Situation. Zudem hätten Besitzer:innen von Waldstücken in den vergangenen Jahren überhaupt keine andere Wahl gehabt, als Holz zu exportieren, „weil die Sägewerke die Preise so nach unten gedrückt haben“.

Saar-Forstbetriebe und Co. hoffen auf höhere Preise

Saar-Forstbetriebe, Waldbesitzer:innen und Co. hoffen für dieses Jahr auf weiter steigende Preise für Rundholz, also dem Rohholz aus dem Wald, und damit auf höhere Gewinne. „Der Waldbesitz möchte einen fairen Anteil an den Entwicklungen auf dem Schnittholzmarkt erzielen“, so Vertriebsleiter Klaus Dunkel von Landesforsten Rheinland-Pfalz. Bisher habe die Borkenkäfer-Krise zu Verlusten bei Waldbesitzer:innen geführt, während Sägewerke Gewinnrekorde erzielten.

Laut Dunkel haben sich die Preise für Rundholz von 2018 bis zum Tiefststand im Sommer 2020 mehr als halbiert, während sie sich für Schnittholz im selben Zeitraum verdoppelt hätten. Saar-Umweltminister Reinhold Jost (SPD) spricht bei den Preisen für Schnittholz und Holzwerkstoffe von einem Allzeithoch: „Diese Preissteigerung wird jedoch vonseiten der Sägewerke und der Holzwerkstoffindustrie nicht an die Waldbesitzer weitergegeben.“

Rehlinger erwartet Lösungsvorschläge

Nach Ansicht von Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) sind die kräftige Verteuerung von Baumaterial und Materialengpässe ein Problem für Bauwirtschaft und Handwerk. „Sie kann im wieder einsetzenden Wirtschaftsleben zur Investitionsbremse werden“, warnte sie. Von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwarte sie bei der Wirtschaftsministerkonferenz am 17. und 18. Juni Lösungsvorschläge.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur