Hunderte Jobs gerettet: „Dillinger“ verzichtet auf großen Stellenabbau im Saarland
Dillinger lagert 450 Arbeitsplätze doch nicht aus
Seit Februar 2020 steht im Raum, dass 450 Mitarbeitende des Stahlunternehmens Dillinger ihre Jobs verlieren könnten, da die Arbeitsplätze ausgelagert werden sollten. Am gestrigen Mittwoch gab es dann wohl ein erleichtertes Aufatmen bei der betroffenen Belegschaft. Denn wie der „SR“ berichtet, habe der Betriebsrat die Beschäftigten gestern darüber informiert, dass man darauf verzichte, die 450 Arbeitsplätze auszulagern.
So sehen die neuen Pläne aus
Der Betriebsrat hatte zuvor gemeinsam mit dem Info-Institut eine Alternative zum geplanten Outsourcing erarbeitet. Diese Alternative sieht nun vor, dass 350 Mitarbeitende ihre Jobs bei Dillinger behalten und weiterhin nach dem bestehenden Stahltarif bezahlt werden. Die restlichen 100 Arbeitsplätze sollen hingegen sozialverträglich über Altersteilzeit abgebaut werden.
Dillinger erwartet im Gegenzug mehr Flexibilität von Belegschaft
Laut Angaben des „SR“ stellt Dillinger allerdings auch Forderungen für den Erhalt der Arbeitsplätze. Demnach verlange der Vorstandsvorsitzende Karl-Ulrich Köhler im Gegenzug mehr Flexibilität von seiner Belegschaft. Konkret gehe es dabei um Lösungen wie Leiharbeit, Ferienarbeit und Arbeitszeitkonten. Je nach Auftragslage soll es auch Zusatz- und Freischichten geben.
Wie der „SR“ unter Berufung auf den Konzernbetriebsratsvorsitzenden Michael Fischer berichtet, habe der Betriebsrat hierzu bereits ein „Eckpunktepapier“ erarbeitet und verabschiedet. Entsprechende Betriebsvereinbarungen sollen innerhalb von drei Monaten ausgehandelt werden.
Zu den Hintergründen:
„Dillinger“ beschäftigt über 5.000 Mitarbeiter:innen und gehört damit zu den größten Arbeitgebern im Saarland. 450 Beschäftigte hatten bereits im Februar 2020 erfahren, dass ihre Jobs im Rahmen eines Sparprogramms ausgelagert werden sollten. Betroffen waren die Beschäftigten der Brammenadjustage, des Verladebetriebs im Hafen und am Walzwerk. Dies konnte durch die neue Vereinbarung nun wohl doch noch abgewendet werden.
Verwendete Quellen:
– Bericht des „SR“
– eigene Recherche