IG Metall: Warnstreiks im Saarland ab Mitternacht

Die Gewerkschaft IG Metall startet in der Nacht auf den morgigen Dienstag (2. März 2021) auch mit Warnstreiks im Saarland. Damit will die IG Metall nach den vorerst erfolglos verlaufenen Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie Druck auf die Arbeitgeber:innen machen.
Im Saarland soll es ab Mitternacht (02.03.2021) zu Arbeitsniederlegungen kommen. Weitere Warnstreiks sind zudem geplant. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Thomas Frey
Im Saarland soll es ab Mitternacht (02.03.2021) zu Arbeitsniederlegungen kommen. Weitere Warnstreiks sind zudem geplant. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Thomas Frey
Im Saarland soll es ab Mitternacht (02.03.2021) zu Arbeitsniederlegungen kommen. Weitere Warnstreiks sind zudem geplant. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Thomas Frey
Im Saarland soll es ab Mitternacht (02.03.2021) zu Arbeitsniederlegungen kommen. Weitere Warnstreiks sind zudem geplant. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Thomas Frey

IG Metall ruft zu Warnstreiks auf

Nach den vorläufig ergebnislosen Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie hat die Gewerkschaft IG Metall unter anderem im Bezirk Mitte zu Warnstreiks aufgerufen. Zu dem Bezirk Mitte gehört neben Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen auch das Saarland.

Arbeitsniederlegungen im Saarland ab Mitternacht

Bereits am Montagmittag gab es in zahlreichen Betrieben in Deutschland erste Protestaktionen unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln. Man will sich damit für die geplanten Warnstreiks warmlaufen. Diese sollen dann am Dienstag (2. März 2021) bereits eine Minute nach Mitternacht beginnen. Dann wird es laut Angaben der IG Metall Bezirk Mitte auch im Saarland entsprechende Arbeitsniederlegungen geben.

Weitere Warnstreiks geplant

Laut Auskunft der IG Metall seien auch in den darauffolgenden Tagen weitere Warnstreiks geplant, um den Druck auf die Arbeitgeber:innen zu erhöhen. Hintergrund für die Arbeitsniederlegungen sind die stockenden Tarifverhandlungen für die rund 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland.

Gewerkschaft fordert mehr Lohn

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten vier Prozent mehr Lohn – wo es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form von Lohnausgleich bei einer auf vier Tage abgesenkten Arbeitszeit. Die Arbeitgeber:innen haben bislang Lohnerhöhungen frühestens für das Jahr 2022 in Aussicht gestellt und wollen automatische Abweichungen vom Tarifniveau für schwächere Betriebe.

Auf Gewerkschaftsseite zeigte man sich enttäuscht über das Verhalten der Arbeitgeber. „Kurzarbeit und Entgelteinbußen, Arbeiten mit Abstand und Maske oder im Homeoffice bei gleichzeitiger Kinderbetreuung haben viele der Beschäftigten an den Rand ihrer Kräfte gebracht. Dennoch sind die Arbeitgeber nicht bereit, konstruktiv mit der IG Metall zu verhandeln“, erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger bereits am vergangenen Freitag.

Arbeitgeberseite spricht von „unangemessenem Arbeitskampf“

Der saarländische Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie (ME Saar) hat am Wochenende mit Unverständnis auf die angekündigten Warnstreiks reagiert. Der Verband spricht von „einem unangemessenen Arbeitskampf“, der in der ohnehin schon schweren Corona-Zeit einen zusätzlichen Schaden anrichte.

„In einer Pandemie, in der Lieferketten gebrochen sind, der Absatz wegen geschlossener Läden stockt, die Produktion zweistellig zurückgegangen ist und Unternehmen alles tun, um ihre Beschäftigten an Bord und die Grenzen für Grenzpendler offenzuhalten, wirken Streiks wie aus der Zeit gefallen„, erklärte der ME-Saar-Geschäftsführer Martin Schlechter.

IG Metall: „Wir lassen nicht mit uns Schlitten fahren“

Jörg Hofmann, der erste Vorsitzende der IG Metall bekräftigte wiederum am Montag (1. März 2021), dass es der Gewerkschaft vor allem um die Sicherung der Jobs gehe. „Wir lassen mit uns nicht Schlitten fahren in der Tarifrunde“, soll er laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur im Rahmen einer Kundgebung im schwäbischen Crailsheim erklärt haben.

Man brauche laut Hofmann neue Instrumente, um den Strukturwandel zu bewältigen. „Und nicht nur Entlassungen, sondern dass Arbeit so verteilt wird, dass möglichst alle diesen Strukturwandel mit guter und sicherer Beschäftigung erleben werden“, so Hofmann weiter.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur
– Bericht der „Saarbrücker Zeitung“