Immer mehr Vorfälle mit Messern im Saarland

Im Saarland ist insbesondere Saarbrücken von Krimanlität mit Messern und Stichwaffen betroffen. Das geht aus Zahlen hervor, die das Innenministerium heute veröffentlicht hat. Mit verschiedenen Maßnahmen soll die Polizei das Problem angehen.

Saarlands Innenminister Klaus Bouillon (CDU) hat am Donnerstagmorgen (20. September) erstmals Zahlen zu Messervorfällen präsentiert. Demnach seien zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 30. April 2018 insgesamt 1490 solcher Fälle registriert worden.

70 Prozent der Straftaten wurden von deutschen Tätern begangen. Deutsche Opfer wurden meist von Deutschen angegriffen; Syrer oder Afghanen richteten ihre Angriffe hauptsächlich auf Landsleute, so der Innenminister. Es gebe Vorwürfe gegen Flüchtlinge, die sich nicht belegen ließen, so Bouillon.

Wie das Ministerium mitteilt, gibt es ein erkennbares Stadt-Land-Gefälle und Unterschiede zwischen dem nördlichen und dem südlichen Saarland. 2016 wurden noch 565 Messervorfälle aufgenommen, 2017 waren es 672. Für 2018 sei eine weitere Steigerung nicht auszuschließen.

Keine Überraschung: In der Landeshauptstadt Saarbrücken sei insbesondere der Stadtteil St. Johann von Vorfällen mit Messern und anderen Stichwaffen betroffen. Hier hebt das Ministerium insbesondere den Bereich am Hauptbahnhof, das Kaiserviertel und die Johanneskirche hervor.

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Die Zahlen des Innenministeriums legen nach eigener Aussage nahe, dass es sich bei den Vorfällen mit Messern also eher nicht um ein landesweites, sondern ein lokales Problem handelt, das hauptsächlich in Saarbrücken auftritt.

So will die Polizei gegen das Problem vorgehen

Maßnahmen der Polizei sollen dem Trend entgegenwirken. So habe die Polizei an Brennpunkten in der Innenstadt vermehrt Kontrollen durchgeführt. Geplant seien laut Innenministerium zudem weiterhin eine Videoüberwachung an Johanneskirche und Bahnhofsvorplatz.

Neben der neuen Fahndungs- und Aufklärungseinheit Straßenkriminalität und dem Ausbau von Sicherheitspartnerschaften zwischen Land und Kommunen denkt Minister Bouillon auch über eine Waffenverbotszone in Saarbrücken nach. Zurzeit würde laut Innenministerium geprüft, ob und wo solche Verbotszone genau eingerichtet werden können.