Impfreihenfolge in Deutschland beschlossen: „Die Schwächsten zuerst“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat im Zuge der Unterzeichnung die Impfreihenfolge für Deutschland vorgestellt. Zuerst sollen die Schwächsten geschützt werden. Alle anderen müssen sich weiter gedulden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellte am Freitag (18. Dezember 2020) die Impfreihenfolge in Deutschland vor. Foto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellte am Freitag (18. Dezember 2020) die Impfreihenfolge in Deutschland vor. Foto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellte am Freitag (18. Dezember 2020) die Impfreihenfolge in Deutschland vor. Foto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellte am Freitag (18. Dezember 2020) die Impfreihenfolge in Deutschland vor. Foto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk

Am 27. Dezember sollen in Deutschland voraussichtlich die Corona-Impfungen beginnen. In der Impfverordnung, die am Freitag (18. Dezember 2020) unterzeichnet wurde, ist auch die Reihenfolge festgelegt, in der die Bevölkerung den Schutz erhalten soll. Sie basiert auf einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut. Da zunächst nur Impfdosen in begrenzten Mengen zur Verfügung stehen, muss priorisiert werden.

Impfungen zuerst in Pflegeeinrichtungen

In der ersten Corona-Impfphase sollen in Deutschland vor allem sehr alte Menschen und Bewohner:innen von Pflegeheimen geimpft werden. Das erklärte der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz. „Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne“, so der CDU-Politiker.

Erste Phase könne bis zu zwei Monate dauern

Seiner Einschätzung nach könne die erste Phase etwa ein bis zwei Monate dauern, denn die Gruppe sei bereits sehr groß. Erst danach soll das Angebot stückweise erweitert werden. „Das heißt für uns alle: Der Winter wird noch lang“, meint Spahn. Er bitte den Rest der Bevölkerung, zu warten, „bis auch Sie an der Reihe sind“. Geduld und Solidarität seien gefragt.

Erste Impfphase: Medizinisches Personal und Alte

Die Menschen, die zuerst geimpft werden sollen, seien in drei Gruppen eingeteilt. In die erste Stufe seien Bewohner:innen von Senioren- und Altenpflegeheimen gefasst, zudem Personen ab 80 Jahren und Personal in medizinischen Einrichtungen, das einem besonderes hohen Infektionsrisiko ausgesetzt ist. Das berichtet die „ZEIT“. Auch Pflegekräfte in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie andere Beschäftigte in Senioren- und Altenpflegeheimen, die Kontakt zu den Bewohner:innen haben, sollen zuerst geimpft werden.

Zweite Phase: Vorerkrankte und Menschen in Großunterkünften

Zur zweiten Gruppe zählten laut „Süddeutsche Zeitung“ Personen ab 70 Jahren, Demenzkranke, Menschen mit Trisomie 21 und Transplantationspatient:innen. In dieser Stufe würden auch Bewohner:innen von Obdachlosen- oder Asylbewerberunterkünften und enge Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen geimpft.

Dritte Phase: Lehrkräfte, Verkäufer:innen und Ü-60-Jährige

Die dritte Gruppe umfasse über 60-Jährige, chronisch Kranke, Personen „in besonders relevanter Position in staatlichen Einrichtungen“ sowie Erzieher:innen, Lehrer:innen und Mitarbeiter:innen im Einzelhandel. Alle Personen unter 60 Jahren ohne genannte Vorerkrankungen oder Berufe werden als Letztes geimpft.

Reihenfolge nach Effekt für Betroffene bestimmt

Die Reihenfolge begründet der Gesundheitsminister mit dem Effekt, den die Impfung für die jeweiligen Gruppen habe. Man beginne bei jenen, für die der Impfschutz zusätzliche Gesundheit und Lebensjahre bringe. „Jeder zweite Todesfall ist ein über 80-Jähriger, eine über 80-Jährige“, sagte Spahn weiter. Darum sollen die ersten Impfungen in allen Ländern in Pflegeeinrichtungen erfolgen.

Spahn erklärte, dass die Konkretisierung, wer geimpft wird, regelmäßig angepasst werden müsse. Etwa, wenn im Januar neue Impfstoffe zur Verfügung stünden. „Das Impfen ist der Weg raus aus dieser Pandemie“, betonte der Gesundheitsminister abschließend.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur
– ZEIT Online