„In welcher Welt leben die?“: Saar-Bürgermeister schießt gegen Kanzlerin und Ministerpräsident:innen

Die geplante Ein-Haushalt-Plus-1-Regelung sorgt für Kritik. Wadgassens Bürgermeister Greiber hat jetzt in einem Post Kanzlerin und Regierungschef:innen kritisiert. In dem Facebook-Beitrag zeigt sich der Politiker mit Blick auf die Betreuung von Kindern stocksauer.
Greiber kritisiert die Bundes- und Landesregierungen. Foto: BeckerBredel
Greiber kritisiert die Bundes- und Landesregierungen. Foto: BeckerBredel
Greiber kritisiert die Bundes- und Landesregierungen. Foto: BeckerBredel
Greiber kritisiert die Bundes- und Landesregierungen. Foto: BeckerBredel

Wadgassens Bürgermeister Sebastian Greiber (SPD) hat die Bundesregierung und Länderchef:innen für die Verschärfung des Lockdowns kritisiert. „So langsam frage ich mich, in welcher Welt die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten eigentlich leben. Anscheinend in einer ohne Kinder!?“, so der Politiker in einem Facebook-Post am heutigen Mittwoch (6. Januar 2021).

Ein Haushalt darf nur eine Person empfangen

Greiber stört sich darin vor allem an den härteren Kontaktregeln. Ab Montag soll ein Haushalt maximal eine weitere Person empfangen dürfen. Das könnte aber bei der Betreuung von Kindern zu Problemen führen. Um die Pandemie zu bekämpfen, sollen Kinder nicht in die Kita gebracht werden. „Soweit nachvollziehbar“, findet der 40-Jährige.

„Jetzt darf nur noch Oma oder Opa“

Bisher hätten bei vielen Familien insbesondere Oma und Opa helfen können, die schwierige Betreuungssituation zu meistern. „Das ist aber spätestens seit gestern (als die neuen Corona-Regeln verkündet wurden, Anm. d. Red.) auch nicht mehr ganz so einfach – jetzt darf nur noch Oma oder Opa“, schreibt Greiber.

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Greiber: Großeltern wichtige Bezugspersonen

Für viele Kinder sei die engste Familie ein Anker, an dem sie sich festhielten und der ihnen helfe, die Einschränkungen der vergangenen Monate zu ertragen. Oma und Opa seien daher zurzeit mit die wichtigsten Bezugspersonen. „Ab jetzt heißt es dann zu den Kindern: ‚Oma darf ncht kommen!‘ oder „Entscheide dich, ob du Oma oder Opa sehen willst?'“, befürchtet Greiber.

Bürgermeister stocksauer

Es gebe aber auch Lösungen, so der Politiker vermutlich ironisch. „Mama oder Papa dürfen ja die Kinder samt Gepäck gerne zu Oma und Opa bringen (so lange man nur ein Kind hat, sonst wird’s wieder schwieriger)“, schreibt Greiber mit Blick auf die Ein-Haushalt-plus-eine-Person-Regel. „Oder sie bringen ihre Kinder doch einfach wieder in die Kita, denn der Beitrag wird ja auch weiter bezahlt und (bisher) nicht vom Land erstattet. Problem gelöst und Kitas wieder voll“. Der Bürgermeister: stocksauer: „Immerhin hat es zwei Arbeitstage im neuen Jahr gebraucht, bis ich mich wieder aufrege!“

Nachtrag: In einem Update seines Facebook-Posts schlägt Greiber eine konkrete Lösung vor: „Ein weiterer Haushalt mit familiärem Bezug in gerader Linie und ersten Grades oder nur eine Person“.

Verwendete Quellen:
– Facebook-Post von Sebastian Greiber, 06.01.2020
– eigene Berichte