Irrer Turboeinkauf in St. Ingbert: Drei Minuten shoppen für lau

Bei Lidl in St. Ingbert konnten fünf Teilnehmer so viel shoppen, wie sie wollten, und mussten am Ende nichts bezahlen. Das packten die Kandidaten in ihren Einkaufskorb:
Im Discounter konnten fünf Teilnehmer so viel shoppen wie sie wollten - in drei Minuten. Foto: Matthias Balk/dpa-Bildfunk.
Im Discounter konnten fünf Teilnehmer so viel shoppen wie sie wollten - in drei Minuten. Foto: Matthias Balk/dpa-Bildfunk.
Im Discounter konnten fünf Teilnehmer so viel shoppen wie sie wollten - in drei Minuten. Foto: Matthias Balk/dpa-Bildfunk.
Im Discounter konnten fünf Teilnehmer so viel shoppen wie sie wollten - in drei Minuten. Foto: Matthias Balk/dpa-Bildfunk.

Am Samstag (11. November 2017) waren einige Kunden bei Lidl in der Oststraße in St. Ingbert auf einer ganz besonderen Schnäppchenjagd. Denn es gab an der Kasse kein böses Erwachen wegen der hohen Rechnung.

Der Discounter hatte nämlich wegen seiner Wiedereröffnung nach dem Umbau zur Teilnahme an einem Gewinnspiel aufgerufen, bei dem es ein „Freishoppen“ zu gewinnen gab. Fünf Kunden hatten so am Wochenende die Gelegenheit, ihren Einkaufswagen in drei Minuten reichlich zu füllen, ohne später an der Kasse ihr Portemonnaie zücken zu müssen. Ausgenommen waren nur Zigaretten und Spirituosen, Computer, Handys und Tablets sowie Telefonkarten, also Kommissionsware.

Nacheinander schickte Filialleiterin Olivia Romero um neun Uhr die fünf Kunden auf den „Parcours“ über 760 Quadratmeter Verkaufsfläche, vorbei an Regalen, Kühleinheiten und Aufstellern, mitten hindurch durch die Kunden, die ihren Wochenendeinkauf erledigten.

Filialleiterin fieberte mit
Doch diese fühlten sich keineswegs gestört, sondern feuerten die „Turboeinkäufer“ im Alter von Mitte 20 bis Mitte 60 lautstark an. Romero hat die „Abräumer des Tages“ , die alle aus St. Ingbert kamen, schon oft gesehen. Eine Teilnehmerin sei sogar Stammkundin.

Die junge „Lidl-Chefin“ erlebte solch ein Express-Shoppen zum ersten Mal und fieberte mit ihren Kunden mit. „Man stellt sich das so leicht vor, aber das ist richtig Stress“, so Romero. Dabei beeindruckte sie die Schnelligkeit dieser besonderen Laufkundschaft, die am Ende aber auch aus der Puste war.

„20 Meter in zwei Sekunden“, staunte auch Thomas Loup, Verkaufsleiter Vertrieb, über einen Blitzstart. Er und seine Kollegin waren vor allem gespannt, welcher Warenwert den Markt verlässt, ohne das Konto der fünf Kunden zu belasten. Denn zwei Kunden aus Luisenthal und Frankfurt hatten es geschafft, innerhalb der 180 Sekunden Produkte im Wert von 1500 beziehungsweise 1800 Euro „für nix“ zu shoppen.

Das kauften die Turboeinkäufer
In St. Ingbert wurden von den fünf Gewinnern Waren für 3034,29 Euro über den Scanner gezogen. Für die Bons wären beim normalen Einkauf zwischen 377 und 996 Euro fällig gewesen.

Die Einkaufswagen waren mit Kreissägen, Kaffee, LED-Arbeitsleuchten, Rumpsteak und vor allem Knabbereien, wie Nüsse, und noch vielem mehr bis obenhin vollgepackt.

Dabei gingen einige der fünf nicht planlos vor. Akribisch hatten sich einige den Markt auf einen Zettel aufgezeichnet und sogar die Gänge mit den „Zugriffstellen“ markiert, wo es sich lohnte, zuzuschnappen. Die Bänder an der Kasse waren zu kurz, um den Inhalt eines dieser Einkaufswagen komplett leer zu machen.

„Fast jeder hatte noch jemanden zur Unterstützung dabei. Bei jedem Bon wurde applaudiert. Das fand ich sehr charmant“, sagte Loup hinterher. „Die fünf waren dann auch wie ein Team. Es wurde viel gelacht und die anderen haben mitgelitten“, so die Filialleiterin, „die waren voll im Glück.“

Mit Verwendung von SZ-Material.