Ist Völklingen für Fahrradfahrer völlig ungeeignet?

Völklingen landete beim Fahrradklima-Test des ADFC auf dem vorletzten Platz - von insgesamt 364 getesteten Städten.
Symbolfoto: Pexels (CC0-Lizenz)
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Der Test
Der jährliche Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) bewertet, wie fahrradfreundlich die deutschen Städte sind. An der Onlinebefragung haben in diesem Jahr 120 000 Menschen teilgenommen.

Unterteilt wurde in vier Gruppen: Städte unter 50.000 Einwohnern, mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern, mit 100 000 bis 200 000 Einwohnern und schließlich mit mehr als 200 000 Einwohnern. Dabei belegten die Orte Reken, Bocholt, Göttingen und Münster jeweils die ersten Plätze.

Die Situation in Völklingen
Wegen des Bauzauns ist die Abrisszone rund um den Ex-Kaufhof für Radfahrer nur noch sehr schwer zu passieren. Und auch andere Straßen in der Stadt sind für Radfahrer zum Ärgernis geworden. Das ist ein Hauptgrund, warum Völklingen beim jüngsten Fahrradklima-Test durchfiel.

Die Hüttenstadt landete unter 364 deutschen Städten vergleichbarer Größe auf dem vorletzten Platz. Bei der letzten derartigen Umfrage 2014 hatte Völklingen immerhin noch eine Position im hinteren Mittelfeld belegt.

Das sagt der Bürgermeister dazu
Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) wehrt sich gegen den Eindruck, dass Völklingen eine unfreundliche Stadt für Radfahrer sei. Beim Baumanagement sei sicher einiges nicht zufriedenstellend gelöst – aber wenn man nun spontanen Vorschlägen für Einzelmaßnahmen folge, laufe man Gefahr, die anderen Verkehrsteilnehmer aus den Augen zu verlieren. „Wenn ich Radwege im Bereich der Hauptverkehrsstraße aufbaue, dann schreien die Autofahrer.“

Der richtige Weg ist es aus Sicht von Bintz, die Situation für Radfahrer innerhalb des städtischen Verkehrsentwicklungsplans zu betrachten. Der Entwurf befinde sich derzeit noch in Arbeit und der verwaltungsinternen Abstimmung. Dann werde es eine große Forumssitzung geben.

Seit 2014 habe sich Völklingen verstärkt ums Radfahren bemüht, doch so intensiv wie jetzt sei noch nie über dieses Thema nachgedacht worden, so Bintz weiter. Im aktuellen „Wunschplan“ seien Verbindungen quer durch die Stadt zwischen Haupttrassen wie dem Saar-Radweg und dem Köllertal-Radweg eingetragen.

Bintz persönlich ist auf jeden Fall dafür, mehr fürs Radfahren zu tun: „Es fördert die Gesundheit und schont die Umwelt.“ Dabei spiele auch die rasante Entwicklung bei den Pedelecs und E-Bikes eine Rolle:„Diese können auch weniger sportliche Leute auf die Strecke bringen.“

Mit Verwendung von SZ-Material.