Ist Wasser gleich Wasser? Nicht für Wassersommelier Armin Schönenberger aus Riegelsberg

Armin Schönenberger schmeckt die feinen Unterschiede heraus: Der 52-Jährige aus Riegelsberg ist einer von zwei Wassersommeliers im Saarland. Was hält er von Lifestyleprodukten wie Gletscherwasser? Und schmeckt Sprudel nur aus der Glasflasche gut?
Wassersommelier Armin Schönenberger bei einem Vortrag über Wasser. Archivfoto: BeckerBredel
Wassersommelier Armin Schönenberger bei einem Vortrag über Wasser. Archivfoto: BeckerBredel
Wassersommelier Armin Schönenberger bei einem Vortrag über Wasser. Archivfoto: BeckerBredel
Wassersommelier Armin Schönenberger bei einem Vortrag über Wasser. Archivfoto: BeckerBredel

Das Geschäft mit Mineralwasser boomt in Deutschland. Längst ist es ein Wirtschaftsfaktor. Der Konsum ist in den vergangenen Jahren fast explosionsartig gestiegen. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser. Das sagt Wassersommelier Armin Schönenberger aus Riegelsberg.

Trendprodukt Wasser

„Wasser ist heute ein Trendprodukt„, so Armin Schönenberger. „Süßgetränke, Kaffee oder Bier haben die Menschen schon immer viel getrunken“. Aufgrund des neuen Gesundheitsbewusstseins erlebe Wasser jedoch „eine Renaissance“.

Der 52-Jährige aus Riegelsberg ist selbstständig als Wassersommelier tätig. Er bietet beispielsweise Schulungen für Gastronomen und den Getränkefachgroßhandel an. Ein weiteres Thema: Ernährungsberatung für besseres Trinken im Unterricht an Schulen sowie am Arbeitsplatz.

Ist „Lifestyle-Wasser“ sinnvoll?

Mit oft schicken Modeprodukten wie norwegisches Gletscherwasser oder Regenwasser aus Tasmanien kann Schönenberger nicht viel anfangen. Er bevorzugt regionale Erzeugnisse. „Nirgendwo in Europa ist die Qualität und Vielfalt der Mineralwässer so hoch wie in Deutschland“, sagt er. Zudem sei der CO2-Abdruck eines importierten Getränks oft viel ungünstiger als bei heimischen Produkten.

Sollte eine Wasserflasche grundsätzlich aus Glas bestehen?

„Hier wird sehr pauschalisiert. Man sollte immer schauen: Wie weit wird die Flasche transportiert, wie oft wird sie wiederverwendet?“, erklärt der Wassersommelier. Vor 40 Jahren seien Plastikflaschen sehr ungesund gewesen, aber seitdem habe sich die Kunststoffindustrie enorm entwickelt.

„Am Strand sehe ich allerdings oft, wie Menschen eine Plastikflasche mit Wasser in die pralle Hitze stellen. Die müssten das dann eigentlich schmecken. Also – im Zweifel schmeckt Wasser aus einer Glasflasche immer etwas neutraler„, schildert der 52-Jährige.

So wird man Wassersommelier

Die Ausbildung zum Wassersommelier ist unter anderem an der Doemens Genussakademie in Gräfelfing (Bayern) möglich. Dort werden beispielsweise Themen wie Wasservielfalt, Rechtsgrundlagen, Marketing und Ernährungsphysiologie behandelt. Seit 2011 bildet das Institut Wassersommeliers aus. Die Weiterbildung kostet rund 2.000 Euro.

Mit dem Fachwissen können Wassersommeliers Lokalbesitzer beraten, welches Wasser sie anbieten sollen. Empfehlungen werden jedoch auch für Privatpersonen ausgesprochen. Etwa, welches Wasser am besten zum kräftig gewürzten Steak passt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
Webseite Armin Schönenberger
Wassersommelier Union e.V.