Kommt der Luchs ins Saarland zurück?

Rund 200 Jahre nach dem letzten Abschuss eines Luchses im Pfälzerwald konnte er dort wieder angesiedelt werden. Kehrt er nun auch ins Saarland zurück?
Symbolfoto: Pixabay (CC0-Lizenz)
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Seit mehr als fünf Jahren ist das Saarland auf den Luchs vorbereitet, doch bislang hat sich noch keines der Tiere dort wieder angesiedelt. Das Umweltministerium sieht in einer möglichen Rückkehr des Luchses in einer dicht besiedelten Landschaft „eine große Herausforderung“. Der Luchs-Managementplan soll „eine mögliche Rückkehr angemessen begleiten.“

Bei den Nachbarn im Pfälzerwald wurden seit Juli 2016 sieben Tiere von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz freigelassen. Im Mai wurden die ersten beiden Jungen geboren.

Luchse im Saarland?
Die Vermutung, einzelne Luchse könnten die Landesgrenze überschreiten, hat sich bislang nicht bewahrheitet. Nur einer von ihnen, „Arcos“, sei im April in Höhe Bliesbrücken „ein Stückchen durchs Saarland gelaufen“, berichtete der Vorsitzende vom Luchs-Projekt Pfälzerwald/Vosges du Nord, Karl-Heinz Klein.

Anders als „Cyril“, der Anfang Juni den Rhein und damit die Landesgrenze nach Baden-Württemberg überschritt. Weil es dort für das Männchen keinerlei Aussicht auf ein Weibchen gab, wurde er vom Projektteam der Stiftung eingefangen und wieder im Pfälzerwald freigelassen. „Dort ist er jetzt am Standort geblieben“, sagte Klein.

Eine Aussetzung im Saarland wäre allerdings kontraproduktiv, sagte der Vereinsvorsitzende. „Man sollte lieber warten, bis sich der Populationsdruck in der Kernregion Pfälzerwald soweit aufgebaut hat, dass ein Abwanderungsdruck entsteht.“

Das sagen die Jäger dazu
Auch bei der Landesjägerschaft steht man dem Thema offen gegenüber: „Die saarländischen Jäger haben kein Problem mit dem Luchs“, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Jäger des Saarlandes, Johannes Schorr. „Der Luchs wird sich Lebensräume im Saarland suchen, die ihm zusagen. Das sind die Flächen, in denen relativ wenig Menschen in unserem dicht besiedelten Bundesland leben und relativ geschlossener Wald da ist.“

Karl-Heinz Klein hofft, dass die Population der Luchse weiter wächst und das Verständnis bei der Bevölkerung groß bleibt.

Mit Verwendung von SZ-Material (Katja Sponholz).