Korruptions-Skandal bei der Stadt Völklingen: Ordnungsamt-Mitarbeiter wegen Bestechlichkeit angeklagt

Ein 50-jähriger Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Völklingen steht unter Verdacht, in zahlreichen Fällen Geld dafür angenommen zu haben, dass er den Betreiber:innen von Gaststätten und Spielotheken Kontrolltermine vorab angekündigt habe. Was über die Bestechungsfälle bislang bekannt ist:
IN Völklingen soll ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes jahrelang Bestechungsgelder angenommen haben. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Daniel Karmann; dpa/Paul Zinken
IN Völklingen soll ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes jahrelang Bestechungsgelder angenommen haben. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Daniel Karmann; dpa/Paul Zinken

Korruption bei Stadt Völklingen: Ordnungsdienst-Mitarbeiter soll Bestechungsgelder angenommen und Betriebe vor Kontrollen gewarnt haben

Laut übereinstimmenden Medienberichten der „Saarbrücker Zeitung“ und des „Saarländischen Rundfunks“ steht ab kommenden Freitag (9. September 2022) ein 50-jähriger Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Völklingen vor der Großen Wirtschaftskammer des Landgerichts Saarbrücken wegen möglicher Korruptionsfälle.

Dem 50-Jährigen wird vorgeworfen, die Betreiber:innen von Gaststätten und Spielotheken vor anstehenden Kontrollen vorgewarnt und dafür mehrere Hundert Euro und andere geldwerte Gegenleistungen angenommen zu haben. Mitangeklagt ist auch der Sohn des 50-Jährigen, der Beihilfe zu den Bestechungsfällen geleistet haben soll.

Ordnungsamt-Mitarbeiter soll in mindestens 14 Fällen Bestechungsgelder angenommen haben

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken legt dem Angeklagten mindestens 14 Fälle von Bestechlichkeit beziehungsweise der Beihilfe zu dieser zur Last. Pro verratenem Kontrollgang sollen mehrere Hundert Euro geflossen sein. Zudem sollen auch andere Leistungen für die Informationen erbracht worden sein. So soll der Sohn des Ordnungsamt-Mitarbeiters beispielsweise kostenfrei Urlaub in der Immobilie eines Gaststättenbetreibers gemacht haben.

Die Korruptionsfälle sollen sich zwischen 2018 und 2021 zugetragen haben. Dabei soll es insbesondere um Kontrollen im Zusammenhang mit der Einhaltung von Corona-Maßnahmen und um den illegalen Betrieb von Glücksspielautomaten gegangen sein.

So soll die Korruption aufgeflogen sein

Wegen letzteren soll der Mitarbeiter des Ordnungsamtes dann schließlich auch aufgeflogen sein, wie der „SR“ berichtet. Demnach soll es zu größeren Ermittlungen gegen Personen gekommen sein, die Glücksspielautomaten manipuliert haben, um die Gewinnchancen für Spieler:innen zu minimieren. Im Rahmen der Ermittlungen seien dann untere anderem Telefone der Verdächtigen abgehört worden. Hierbei konnten die Polizeikräfte dann zufälligerweise auch Gespräche mithören, bei denen der 50-jährige Ordnungsamt-Mitarbeiter die Kontrollen gegen Geld angekündigt habe.

Verwendete Quellen:
– Berichte von „SZ“ und „SR“