Ländervergleich: Saarländer bekommen am meisten Antibiotika verschrieben

Niedergelassene Ärzte verordnen von Jahr zu Jahr immer weniger Antibiotika - auch im Saarland. Doch der Bundesvergleich zieht diese positive Nachricht ziemlich runter.
Symbolfoto: Friso Gentsch/dpa
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2016 haben fast 38 Prozent der Beschäftigten, die erkältungsbedingt krankgeschrieben waren, Antibiotika verschrieben bekommen. 2008 waren es noch rund 44 Prozent. Das bedeutet einen Rückgang um sechs Prozent.

Allerdings liegt das Saarland im Ländervergleich mit Abstand an der Spitze. In Rheinland-Pfalz bekamen 32 Prozent der Beschäftigten Antibiotika, in Bremen sogar nur 20,8 Prozent. „Die Zahlen zeigen, dass das ärztliche Verordnungsverhalten sensibler geworden ist“, betont Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland.

„Aber auch seitens der Patienten ist es wichtig, den Empfehlungen des Arztes zu folgen. Denn eine zu kurze Therapiedauer kann ebenso zur Resistenzbildung führen wie eine zu häufige beziehungsweise unnötige Verordnung von Antibiotika.“

Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Ein falscher Einsatz gefährde die Effektivität dieser Mittel. Weltweit verbreiten sich derzeit Resistenzen immer mehr.

Mit Verwendung von SZ-Material.