Fast jedes fünfte Kind im Saarland lebt in Familie mit Hartz-IV

Fast jedes fünfte Kind im Saarland ist armutsgefährdet. Die Lage hat sich in den meisten Landkreisen in den vergangenen Jahren verschärft.
Von Armut ist fast jedes fünfte Kind im Saarland gefährdet. Foto: Andreas Arnold/dpa-Bildfunk
Von Armut ist fast jedes fünfte Kind im Saarland gefährdet. Foto: Andreas Arnold/dpa-Bildfunk
Von Armut ist fast jedes fünfte Kind im Saarland gefährdet. Foto: Andreas Arnold/dpa-Bildfunk
Von Armut ist fast jedes fünfte Kind im Saarland gefährdet. Foto: Andreas Arnold/dpa-Bildfunk

Im Saarland lebt fast jedes fünfte Kind in einer auf Hartz-IV angewiesenen Familie. Ihr Anteil stieg in den vergangenen fünf Jahren von 16,4 auf 19,1 Prozent, geht aus einer am heutigen Mittwoch (22. Juli 2020) von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichten Studien hervor. Das ist nach Bremen, Berlin und Hamburg der vierthöchste Wert in ganz Deutschland und der höchste Anteil in einem Flächenland.

Kinder im Regionalverband und Neunkirchen besonders betroffen

Der Anteil der Kinder in Familien mit Leistungen aus dem Sozialgesetzbuch II (SGB IUI) war im Regionalverband Saarbrücken am höchsten: Hier lebten im Dezember 2019 28,6 Prozent aller Kinder unter solchen Bedingungen. Das ist eine Steigerung um 3,8 Prozentpunkte. Die weiteren Landkreise:
Landkreis Neunkirchen: 22,5 Prozent im Dezember 2019 (18,1 Prozent im Dezember 2014)
Saarpfalz-Kreis: 13,4 (11,4)
Landkreis Saarlouis: 13,3 (13,5)
Landkreis Merzig-Wadern: 10,8 (8,8)
Landkreis St. Wendel: (10,2) (7,5)

Stiftung: Kinderarmut strukturelles Problem

Deutschlandweit wächst jedes fünfte Kind laut Bertelsmann-Studie in Armut auf. Das sind 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Trotz langer guter wirtschaftlicher Entwicklung seien die Zahlen in den vergangenen Jahren kaum zurückgegangen. Kinderarmut sei ein seit Jahren ungelöstes strukturelles Problem in Deutschland, bilanziert die Stiftung.

Verwendete Quellen:
Bertelsmann-Stiftung: Kinderarmut in Deutschland (PDF)