Impfgegner und Rechte stören Scholz-Besuch in Neunkirchen

Bei dem Besuch des Bundeskanzlers in Neunkirchen ist es zu Störungen von Querdenkern und Rechten gekommen. Scholz und SPD-Spitzenkandidatin Rehlinger kritisierten die Impfgegner scharf.
Querdenker störten in Neunkirchen den Besuch von Kanzler Scholz. Foto: BeckerBredel
Querdenker störten in Neunkirchen den Besuch von Kanzler Scholz. Foto: BeckerBredel

Rund 50 Menschen haben den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Neunkirchen gestört. Unter ihnen waren auch Personen, die der Impfgenreszene zuzuordnen seien, teilte die Polizei am Freitag (18. März 2022) mit. Laut der Deutschen Presse-Agentur mischten sich auch Rechte darunter.

Impfgegner gruppieren sich auf Stummplatz …

Gegen 16.00 Uhr hätte sich die Personengruppe während des Vorprogramms der politischen Veranstaltung auf dem Neunkircher Stummplatz gruppiert. Sie hätte sich nicht an die von den eingesetzten Kräften erteilten Auflagen gehalten und sei einem Kooperationsgespräch mit der Polizei „in keiner Form zugänglich“ gewesen, so eine Sprecherin.

… und stören Scholz-Besuch

Die 50 Menschen hätten die Veranstaltung dann von Beginn in einer „solch groben Art und Weise“ gestört, dass sie von den Einsatzkräften abgedrängt werden mussten. Die Polizei wies ihnen anschließend einen neuen Platz in Sicht und Hörweite der Veranstaltung zu. Es sei dann zu keinen weiteren Störungen gekommen.

Kanzler kritisiert Impfgegner

Scholz kritisierte bei seinem Besuch die Gegner von Corona-Impfungen scharf. Solidarität funktioniere nicht, wenn man nur an sich denke, sagte er. „Wir müssen für einander einstehen.“ Es sei unsolidarisch, wenn es einem egal sei, ob man andere Leute anstecke. Unter großem Beifall der Mehrheit der Zuhörer:innen fügte er hinzu: „Ich sage: Was für eine unvertretbare Haltung. Freiheit für uns funktioniert nur als Freiheit auch für alle anderen. Und wir müssen das miteinander hinkriegen.“

Scholz: Sind „ziemlich gut“ durch die Pandemie gekommen

Scholz zeigte sich froh darüber, dass Deutschland „ziemlich gut“ durch die Corona-Pandemie gekommen sei. „Das haben wir gemeinsam geschafft“, betonte er. Ohne die Debatte über die Einführung einer Impfpflicht direkt zu erwähnen, sagte er in Richtung der lärmenden Gegendemonstranten: „Da mögen die einen oder anderen schreien wie sie wollen: Die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes wissen genau, was zu tun ist. Und das machen wir auch.“

Rehlinger ruft Impfgegner zu

Die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Anke Rehlinger, hatte der Gruppe von Störern zuvor zugerufen: „Wenn Sie so laut für das Impfen geworben hätten, dann bräuchten wir an dieser Stelle vielleicht keine Impfpflicht.“ Ihre Rede war von Trillerpfeifen, Sirenen und „Lügner“-Rufen gestört worden.

Kanzler unterstützt Rehlinger im Endspurt

Während Scholz‘ Besuch gab es mehrere Straßensperrungen und dadurch temporäre Verkehrsstörungen. Der Kanzler war zu Gast, um Rehlinger im Endspurt vor der Wahl zu unterstützen.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Landespolizeipräsidiums, 18.03.2022
– Deutsche Presse-Agentur