Bekommt das Nordsaarland eine neue Klinik?

Ein Gutachter prüft den Bedarf. Doch es gibt Zweifel an der Wirtschaftlichkeit.
Symbolfoto: Pixabay (CC0-Lizenz)
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Der Wunsch
Die Wunschliste der Bürgerinitiative in Wadern ist geschrieben: Nach der Schließung des Krankenhauses bis zum Jahresende soll nach ihrem Willen eine neue Nordsaarland-Klinik in der Hochwaldstadt entstehen. Das saarländische Gesundheitsministerium lässt derzeit von einem Gutachter prüfen, ob eine solche Nordsaarland-Klinik sinnvoll wäre.

Die „Machbarkeitsstudie“ soll bis November vorliegen. „Sollte der Gutachter die Machbarkeit bestätigen, kann ein neues Nordsaarland-Klinikum mittelfristig realisiert werden“, sagte Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling (CDU) unlängst. Planung, Bau und Inbetriebnahme dauerten jedoch mindestens fünf Jahre. Allerdings ist zweifelhaft, ob es ein solches Krankenhaus wirklich geben wird.

Die Probleme
Von Beteiligten werden die möglichen Kosten auf bis zu 90 Millionen Euro geschätzt. Zum Vergleich: Für alle 25 Krankenhausstandorte gibt das Land derzeit 28,5 Millionen Euro pro Jahr. Zumindest theoretisch wäre auch denkbar, dass ein privater Klinik-Konzern ein solches Krankenhaus auf eigene Kosten baut. Allerdings ist der Markt im Nordsaarland schwierig: Für die lukrativen spezialisierten Leistungen fehlt die Masse an Patienten.

Marienhaus-Vorstandschef Heinz-Jürgen Scheid sagte kürzlich in einem SZ-Interview klipp und klar, was er von einer Nordsaarland-Klinik hält. Wenn die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorlägen, müsse über die Frage gesprochen werden, was ein neues Krankenhaus für die bestehenden Standorte des Klinikverbundes Hochwald-Saar, also Losheim, Lebach und Hermeskeil, bedeuten würde.

Mit Verwendung von SZ-Material (Daniel Kirch).