Gibt es dieses Jahr besonders viele Heubrände im Saarland?

Gefühlt gab es diesen Sommer besonders oft Brände von Heu- und Strohballen im Saarland. Doch entspricht das den Tatsachen? Das Landespolizeipräsidium hat die Fälle ausgewertet.
In Überherrn brannten Ende Juli rund 1000 Heuballen. Foto: BeckerBredel.
In Überherrn brannten Ende Juli rund 1000 Heuballen. Foto: BeckerBredel.
In Überherrn brannten Ende Juli rund 1000 Heuballen. Foto: BeckerBredel.
In Überherrn brannten Ende Juli rund 1000 Heuballen. Foto: BeckerBredel.

Das Landespolizeipräsidium Saarland hat die Heu- und Strohballenbrände seit dem 1. Januar 2017 ausgewertet. SOL.DE präsentiert die wichtigsten Erkenntnisse:

Wie viele Brände gab es dieses Jahr?

Im Saarland hat es bisher 19 Stroh- und Heubrände gegeben. Die Beamten betrachteten in ihrer Analyse dafür den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 1. August 2019.

Gab es dieses Jahr besonders viele solcher Feuer?

Das Landespolizeipräsidium rechnet hoch: Bleibt es bei dem aktuellen Schnitt, wird es bis zum Ende 2019 insgesamt 29 Heu- und Strohbrände gegeben haben. Damit läge das laufende Jahr im Trend: 25 Strohbrände habe es 2017 gegeben, 2018 waren es 29.

Wo und wann brennt es am häufigsten?

Die Polizei nennt in ihrer Auswertung zwei Schwerpunkte: Demnach habe es seit dem 1. Januar 2017 in den Bereichen Wadern/Weiskirchen (Landkreis Merzig-Wadern) und Wallerfangen (Landkreis Saarlouis) vergleichsweise häufig gebrannt. Besonders betroffen sind die Monate Mai bis September, im Winter kommt es selten zu Heu- und Strohbränden.

Was ist die häufigste Brandursache?

In den allermeisten Ballen-Bränden wurden die Feuer von Brandstiftern gelegt. Nur „sehr, sehr selten“ käme es vor, dass es eine sogenannte Selbstentzündung gebe, so Polizeisprecher Georg Himbert im „SR“. Für das laufende Jahr gehe die Polizei von verschiedenen Tätern aus. Es gibt also nicht den einen „Feuerteufel“, der sein Unwesen treibt.

Wie genau ist die Analyse der Polizei?

Fehlende oder ungenaue Erfassungen können laut den Beamten nicht ausgeschlossen werden. Ein Fall werde erst nach Abschluss des Vorgangs in der offiziellen Kriminalstatistik erfasst. Das könne Monate bis hin zu Jahren dauern.

Woher kommt das Gefühl, die Zahl sei angestiegen?

Die Brände diesen Sommer waren teils heftig, kamen oft an aneinander folgenden Tagen und blieben so möglicherweise länger im Gedächtnis hängen. Das erzeugt das Gefühl, es gäbe mehr solcher Feuer. In Überherrn brannten Ende Juli beispielsweise 1000 Heuballen auf einmal. Zudem gab es Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni im Raum Tholey sechs Stroh- und Heu-Brände binnen weniger Tage. Diese Feuer sollen auf das Konto eines 16-Jährigen gehen.

Verwendete Quellen:
• Bericht des Landespolizeipräsidiums, 06.08.19
• Saarländischer Rundfunk
• eigene Recherche