Großer Arbeitskampf gestartet: Beschäftigte im Ford-Zulieferpark in Saarlouis gehen in unbefristeten Streik

Auch Beschäftigte von Zulieferern bangen mit dem angekündigten Ende der Autoproduktion von Ford in Saarlouis um ihre Zukunft. Jetzt gehen sie für einen Sozialtarifvertrag in den Streik. Was das für Auswirkungen auf das Ford-Werk selbst hat:
Mit Beginn der Frühschicht hat die IG Metall die Beschäftigten von fünf Firmen im Zulieferpark bei Ford in Saarlouis aufgerufen, in einen unbefristeten Streik zu treten. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Mit Beginn der Frühschicht hat die IG Metall die Beschäftigten von fünf Firmen im Zulieferpark bei Ford in Saarlouis aufgerufen, in einen unbefristeten Streik zu treten. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Unbefristeter Streik im Ford-Zulieferpark in Saarlouis

Mit Beginn der Frühschicht hat die IG Metall die Beschäftigten von fünf Firmen im Zulieferpark bei Ford in Saarlouis aufgerufen, in einen unbefristeten Streik zu treten. „Dies hat binnen weniger Stunden zur Folge, dass auch im Ford-Werk selbst die Produktion zum Erliegen kommt, da ohne Motor/Getriebe, Achsen, Karosserieteile, Kabelnetzsysteme und Abgasanlage, kein Pkw fertiggestellt werden kann“, teilte die Gewerkschaft in Völklingen mit.

„Keine einigungsfähigen Angebote“

Die Unternehmensvertreter der fünf Betriebe Magna, Benteler, Tenneco, Rhenus LMS und Lear Corp. hätten der IG Metall keine Alternative gelassen, als in den Ausstand zu treten. Bei Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag seit Juli 2023 seien „keine einigungsfähigen Angebote, sondern lediglich ein billiges Abspeisen angeboten“ worden, sagte der 2. Bevollmächtigte und Verhandlungsführer der IG Metall Völklingen, Ralf Cavelius. Ein Ultimatum zum 29. Februar sowie ein weiteres zweitägiges Moratorium seien abgelaufen.

Für die Beschäftigten im Ford-Werk selbst gilt seit Ende Februar ein Sozialtarifvertrag. Die Vereinbarungen beinhalten die Weiterbeschäftigung von 1.000 der insgesamt 3750 Ford-Mitarbeiter:innen bis Ende 2032, hohe Abfindungen und Prämien, die Bildung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme. Außerdem soll das Ende der Produktion des Ford Focus um ein halbes Jahr auf November 2025 verschoben werden.

Protestmarsch und Streikversammlung

Nachdem es bei Ford nun einen klaren Plan gebe, forderten die Beschäftigten im Zulieferpark „Klarheit und Sicherheit von ihren Arbeitgebern“, teilte die Gewerkschaft mit. Am ersten Streiktag sei geplant, dass sich die Metallerinnen und Metaller morgens zu einem Protestmarsch sammeln und in das Streiklokal ziehen. Dort soll ab 08.30 Uhr die erste Streikversammlung stattfinden. Von dem Ausstand seien insgesamt rund 500 Beschäftigte betroffen: 300 mit der Früh- und noch mal 200 mit der Mittagsschicht.

Gleichzeitig, so Uwe Zabel von der IG Metall Bezirksleitung Mitte, „signalisiert die IG Metall aber auch jederzeit zu weiteren Verhandlungen bereitzustehen“. Einzige Bedingung sei die Vorlage eines Angebotes, das den bislang benannten Eckwerten deutlich näherkomme.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur