Kaninchenseuche: Neue Variante auch im Saarland aufgetreten

Im Saarland sind Fälle von RHD2, einer neuen Variante der Chinaseuche, bekannt geworden. Wie sich der Virus überträgt und wie die Hasen davor geschützt werden können:
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In den vergangenen Wochen hat es erneut Meldungen über Fälle des für Kaninchen tödlichen RHD-Virus, auch Chinaseuche genannt, gegeben. Unter anderem mussten zwei Tierheime in Nordrhein-Westfalen aufgrund von Quarantäne-Maßnahmen geschlossen bleiben.

Virus auch über Schuhe übertragbar
Eva Fell, Vorstandsmitglied des Tierschutzvereins 1924 für das Saarland und die Umgebung, meldet zudem bestätigte Fälle von RHD2 in Wallerfangen und Dudweiler. Im Gegensatz zum RHD-Virus kommt es bei der neuen Variante, RHD2, nicht zu Blutungen aus Körperöffnungen. Bei einer Erkrankung an RHD2 fressen die Tiere schlecht, weisen eine verschärfte Atmung auf und sterben letztlich innerhalb kurzer Zeit mit überstrecktem Kopf.

Dabei kann das Virus, das sich über mehrere Monate hält, sowohl durch Tröpfcheninfektion, Mücken, Futter oder die eigenen Schuhe, die damit beim Spazierengehen in Berührung gekommen sind, übertragen werden.

Kaninchen sollten früh geimpft werden
Menschen können sich mit dem Virus nicht infizieren und sind immun. Das Problem ist, dass es sich bei RHD weder um eine anzeigepflichtige Tierseuche noch um eine meldepflichtige Tierkrankheit handelt. Daher es gibt keine genaueren Zahlen zur Verbreitung des Virus im Saarland.

Viele Tierarztpraxen in der Region und der Landesverband der Rassekaninchenzüchter Saar berichten auf Anfrage der SZ, dass sie in den letzten Wochen und Monaten keine Fälle von RHD2 zu beklagen hätten. Dennoch hat beispielsweise die Tierarztpraxis SaLu in Saarbrücken den Impfstoff von RHD1 auf RHD2 erweitert.

Es sei wichtig, die Tierhalter über die Existenz des Virus aufzuklären, damit sie ihre Tiere frühzeitig impfen lassen könnten, bevor es zu spät sei, meint Eva Fell vom Tierschutzverein 1924.

Mit Verwendung von SZ-Material (Daniel Maßing).