Rehlinger für Saarlouiser Ford-Zukunft in USA: noch keine Entscheidung – Experte sieht kaum Chancen

Beim Autobauer Ford in Dearborn in den USA hat sich Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger für den Standort im Saarland eingesetzt. Eine Entscheidung über die Zukunft des Werks in Saarlouis sei aber noch nicht gefallen. Derweil sieht ein Experte einem Bericht zufolge kaum Chancen:
Rehlinger mit Wirtschaftsminister Barke beim Ford-Besuch in den USA. Foto: Facebook/Anke Rehlinger
Rehlinger mit Wirtschaftsminister Barke beim Ford-Besuch in den USA. Foto: Facebook/Anke Rehlinger

Rehlinger: konstruktive Gespräche bei Ford in den USA

Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ist am gestrigen Mittwoch (18. Mai 2022) gemeinsam mit Wirtschaftsminister Jürgen Barke (beide SPD) zu Ford nach Detroit gereist. Zuvor hatte die Politikerin angekündigt, dort für eine Zukunftsperspektive des Ford-Standortes in Saarlouis werben zu wollen (wir berichteten).

Mittlerweile sind die Gespräche gelaufen. Das geht unter anderem aus einem entsprechenden Facebook-Beitrag der Ministerpräsidentin hervor. „Ich habe in Dearborn deutlich gemacht, dass das Saarland zu Ford steht, wie schon seit Jahrzehnten. Und dass Ford auch über 2025 hinaus zum Saarland stehen muss“, so Rehlinger in dem Beitrag. Das Gespräch sei „offen und konstruktiv“ verlaufen. „Mehr kann ich im Moment über den Inhalt der Gespräche nicht sagen“.

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Entscheidung noch nicht gefallen

Ebenso teilte die Ministerpräsidentin mit: „Eine Entscheidung zwischen Valencia und Saarlouis ist nach unserem Eindruck noch nicht gefallen.“ Bei der Produktion eines künftigen Elektroautos befindet sich Saarlouis in Konkurrenz mit Ford im spanischen Valencia. Ob an der Saar über das Jahr 2025 hinaus produziert werde, soll Ende Juni entschieden werden.

Klar sei jedenfalls: „Wir kämpfen für die Arbeitsplätze bei Ford und den Zulieferern in Saarlouis“, so die Regierungschefin. Ford habe sie „die volle Unterstützung der saarländischen Landesregierung für eine Zukunft am Standort Saarlouis versichert“. Der Konzernleitung habe man persönlich das Paket erläutert, das die Saar-Landesregierung dem Unternehmen vorgelegt habe und „damit den Wert unseres Angebotes verdeutlicht“. Angaben eines Regierungssprechers zufolge habe das Gespräch in der Ford-Zentrale in Dearborn etwa eine Stunde gedauert.

Experte sieht kaum Chancen

Wie der „SR“ berichtet, sieht Autoexperte Stefan Bratzel „kaum Chancen für Saarlouis“. Die Aussichten auf Erfolg für den Standort an der Saar schätze Bratzel als sehr gering ein. „Ich glaube, dass in den USA die Grundsatzentscheidung von Ford für Europa schon gefallen ist“ wird der Fachmann zitiert. „Und ich glaube, dass Valencia das Rennen für sich entscheiden wird“, sagte er dem Sender. Als Grund führte Bratzel die Kostensituation auf. Diese soll in Spanien besser als in Deutschland sein.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Facebook-Beitrag von Anke Rehlinger
– Saarländischer Rundfunk
– Deutsche Presse-Agentur