Angst um Jobs: Saarlouiser Ford-Betriebsrat will Kanzler Scholz um Hilfe bitten

Im Kampf um den Erhalt von Arbeitsplätzen fordert der Saarlouiser Ford-Betriebsrat Unterstützung von Bundeskanzler Olaf Scholz. Hilfe wird darüber hinaus von dieser Politikerin erwartet:
Rechts im Bild: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Fotos: (links) Oliver Berg/dpa/picture alliance | (rechts) dpa/picture alliance/Michael Kappeler
Rechts im Bild: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Fotos: (links) Oliver Berg/dpa/picture alliance | (rechts) dpa/picture alliance/Michael Kappeler

Ford-Betriebsrat will Kanzler Scholz um Hilfe bitten

Der Ford-Betriebsrat in Saarlouis fordert im Kampf um den Erhalt von Arbeitsplätzen Unterstützung von Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Wir begrüßen, dass die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger unserem Aufruf gefolgt ist und zu Ford in die USA fliegt. Aber es fehlen noch zwei Personen im Flugzeug“, sagte Betriebsratschef Markus Thal am heutigen Dienstag (17. Mai 2022) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken.

Er wolle daher Scholz und von der Leyen anschreiben und auffordern, ebenfalls persönliche Gespräche mit Konzernchef Jim Farley zu führen. „Letztendlich ist es eine gesamteuropäische Geschichte“, so Thal. „Es geht nicht um Saarlouis oder Valencia, sondern um Saarlouis UND Valencia.“

Tausende Jobs im Saarland

Mit 4.600 Beschäftigten gilt Ford als einer der größten Arbeitgeber im Saarland. Bei der Produktion eines künftigen Elektroautos befindet sich Saarlouis in Konkurrenz mit Ford im spanischen Valencia. Ende Juni soll die Entscheidung fallen, ob im Saarland über das Jahr 2025 hinaus produziert werde. Anke Rehlinger (SPD) wird am Mittwoch gemeinsam mit ihrem Stellvertreter, Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD), zu Ford nach Dearborn (Detroit) in den USA fliegen. Dort wollen sie die Bedeutung des Standortes Saarlouis für Land und Unternehmen hervorheben und über eine Zukunftsperspektive für das saarländische Werk sprechen.

Unsicherheit in der Ford-Belegschaft

Derweil ist die Anspannung unter den Beschäftigten groß. „An unserem Standort sind alle in sehr, sehr großer Angst um ihren Arbeitsplatz“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal. Die Ungewissheit dauere nun schon „eine ganze Weile: Das zehrt an den Menschen und macht einige auch krank.“ Auch die Ankündigung von Ford-Europachef Stuart Rowley, dass der Zuschlag für den einen nicht automatisch das Ende für den anderen Standort bedeuten müsse, könne nicht für Erleichterung sorgen: „Was das bedeuten soll, hat man nicht gesagt“, so Thal.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte