Tornado im Saarland – oder doch nicht? Das sagt der Deutsche Wetterdienst dazu
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Unwetter in Freisen-Asweiler: Katastrophenschutz geht von Tornado aus
Nach dem schweren Unwetter im Freisener Ortsteil Asweiler, bei dem am Dienstagabend (11. Juli 2023) über 50 Häuser beschädigt worden waren, stellte sich bei vielen die Frage, ob es sich bei dem Unwetterereignis um einen Tornado gehandelt hat. Für Dirk Schäfer, dem Leiter des Katastrophenschutzamtes im Landkreis St. Wendel, ist die Sache recht eindeutig. „Ich bin mir sicher, dass es ein Tornado war“, sagte Schäfer am Mittwoch. Sowohl das Schadensbild als auch die Zeugenaussagen sprächen für einen Tornado.
Tornado oder nicht? Das sagt der Deutsche Wetterdienst zu dem Unwetter im Saarland
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zeigt sich in seiner Beurteilung etwas zurückhaltender. Bislang gäbe es laut DWD noch keine eindeutigen Beweise für einen Tornado. „Wir haben kein Bild, kein Video“, erklärte Andreas Friedrich, ein Sprecher und Meteorologe des DWD, am heutigen Donnerstag (13. Juli 2023). Damit ein Tornado gesichert nachgewiesen werden könne, brauche es aber zahlreiche Bilder, Videos und unabhängige Berichte von Augenzeugen. Das alles würde im vorliegenden Fall fehlen.
Deshalb stuft der Deutsche Wetterdienst das Unwetter in Freisen-Asweiler vorerst als „starkes Windereignis mit Möglichkeit auf einen Tornado“ ein. Laut DWD-Meteorologe Friedrich seien sogenannte Gewitterfallböen weitaus häufiger als Tornados. Diese könnten eine Geschwindigkeit von bis zu 200 Stundenkilometer erreichen und solche Schäden wie in Freisen-Asweiler anrichten. Der DWD betonte weiter, dass man einen Tornado aber auch nicht kategorisch ausschließen könne.
50 Häuser in Freisen-Asweiler beschädigt
Ob Tornado oder nicht: Durch das schwere Unwetter wurden am Dienstagabend über 50 Häuser in Freisen-Asweiler beschädigt. Dabei wurden die Dächer mehrerer Gebäude abgedeckt. In zwei Fällen waren sogar ganze Dächer inklusive des Dachstuhls weggeflogen. 120 Kräfte von Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten waren bis tief in die Nacht im Einsatz.
Verwendete Quellen:
– Informationen des Deutschen Wetterdienstes
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur