Kachelmann bestätigt Tornado in der Eifel: 15 Häuser schwer getroffen

Am späten Donnerstagnachmittag fegte ein heftiges Unwetter über die Südeifel und hinterließ in zwei Ortsgemeinden eine Spur der Zerstörung. Dächer rissen ab und Bäume fielen. Unser Reporter Florian Blaes war vor Ort in Nusbaum. Mittlerweile ist klar: Es war ein Tornado.
Im Eifelort Nusbaum zerstörte die Windhose die Dächer von rund 10 Häusern. Foto: Florian Blaes
Im Eifelort Nusbaum zerstörte die Windhose die Dächer von rund 10 Häusern. Foto: Florian Blaes
Im Eifelort Nusbaum zerstörte die Windhose die Dächer von rund 10 Häusern. Foto: Florian Blaes
Im Eifelort Nusbaum zerstörte die Windhose die Dächer von rund 10 Häusern. Foto: Florian Blaes

Tornado trifft Eifelort Nusbaum

Besonders schwer betroffen war die Ortsgemeinde Nusbaum, wo mindestens 15 Häuser beschädigt wurden und umgestürzte Bäume die Straßen blockierten. In der gesamten Region wurden mehrere Unwetter-Einsätze gemeldet. Die Einsatzleitung hatte das Unwetter zunächst als Windhose eingestuft. Aufgrund von Augenzeugenberichten und Fotos ist inzwischen von einem Tornado auszugehen. Kachelmann-Wetter bestätigte am Abend auf Twitter: „Damit ist der #Tornado in der Eifel bestätigt.“

In Nusbaum, genauer im Ortsteil Freilingen, wurden 15 Häuser beschädigt. Der THW überprüft die Bausubstanz der betroffenen Wohnhäuser, um die Entscheidung zu treffen, ob Evakuierungen notwendig sind. Mindestens zwei Häuser sind einsturzgefährdet.

Augenzeuge: „Nach drei Minuten war alles zerstört“

In Bitburg wurde aufgrund der vielen Einsätze die Technische Einsatzleitung des Eifelkreises besetzt. Hier wird vom Katastrophenschutz-Zentrum alles koordiniert. Ortsnah wurde im Bürgerhaus von Nusbaum eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Hier kommen in den kommenden Stunden das THW, weitere Feuerwehren und vor allem Dachdecker zusammen. Ein Landwirt aus Freilingen, sagte im Gespräch mit newstr, das Windereignis habe drei Minuten angedauert „und dann war alles zerstört“.

Augenzeugin hat Tornado gesehen

Augenzeugin Sandra Thielen berichtete im Gespräch mit newstr: „Ich war mit meiner Tochter im Auto unterwegs nach Hause, als es aufeinmal ganz stürmisch wurde. Man hat fast nichts mehr gesehen. Und plötzlich sah ich einen Rüssel vom Himmel bis auf den Boden. Er war gewaltig! Ich hatte eine solche Angst. Links und rechts sind die Bäume umgestürzt. Bäche und Gegenstände flogen durch die Luft. Es war richtig ein Tornado. Sowas habe ich bisher nur im Fernsehen gesehen. Ich hatte mit dem Auto angehalten und gehofft, dass er an uns vorbei zieht, was er dann auch tat. Das Ganze hatte etwa drei Minuten gedauert und dann war er schon weiter gezogen. Aber mein Weg war komplett versperrt mit umgestürzten Bäumen. Sowas habe ich noch nie erlebt.“

Derzeit sind mehrere Feuerwehreinheiten vor Ort. Auch Dachdeckerfirmen unterstützen, um die beschädigten Gebäude notdürftig abzudecken und zu sichern.

Dachdecker und Feuerwehr im Not-Einsatz

Vor allem die beiden kleinen Orte Mülbach im Bitburger Land und Nusbaum in der Verbandsgemeinde Südeifel waren von der Windhose betroffen. In Mülbach wurden hauptsächlich Bäume umgeknickt und blockierten die Straßen. Die Menschen in Nussbaum hatten weniger Glück, hier schlug die Windhose voll zu.

Kurz vor 18 Uhr gab es eine erste vorsichtige Entwarnung für die Südeifel. Sowohl THW als das DRK stehen bereit, um auf weitere Einsätze zu reagieren und die Schadenslage zu bewältigen. Bisher gab es keine Meldungen über Verletzte.

Weitere Einsätze im Bitburger Land

Die Feuerwehren im Bitburger Land rückten ebenfalls zu etwa einem Dutzend Einsätzen aus. In Echtershausen wurde von einem Hangrutsch berichtet. Ein Großteil der Einsätze bestand aus umgestürzten Bäumen, die Straßen blockierten und Leitungen beschädigten.

Was ist ein Tornado?

Ein Tornado ist eine äußerst gefährliche Wettererscheinung, bei der sich eine rotierende Säule aus Luft vom Himmel bis zum Boden erstreckt. Diese Säule ist oft von einer Wolkenwand umgeben und kann Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Kilometern pro Stunde erreichen. Tornados sind dafür bekannt, erhebliche Schäden zu verursachen, indem sie Gebäude zerstören, Bäume entwurzeln und schwere Verwüstung anrichten können. Sie entstehen normalerweise aus starken Gewittern und sind in der Lage, binnen Minuten zu entstehen und wieder zu verschwinden. Aufgrund ihrer Gefährlichkeit ist es von größter Bedeutung, Tornado-Warnungen ernst zu nehmen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wenn man sich in einem betroffenen Gebiet befindet.

Was ist eine Windhose?

Eine Windhose ist eine Wirbelsturmerscheinung, die durch eine stark aufsteigende Luftströmung verursacht wird. Sie entsteht oft in Verbindung mit Gewittern und ist gekennzeichnet durch einen schmalen, trichterförmigen Wirbel, der vom Himmel zur Erde reicht. Im Gegensatz dazu ist ein Tornado ein viel mächtigerer und gefährlicherer Wirbelsturm. Tornados haben eine viel größere Zerstörungskraft und können ganze Häuser zerstören. Die Hauptunterschiede liegen in ihrer Größe und Intensität: Windhosen sind kleiner und schwächer, während Tornados größer und gefährlicher sind. Beide sind jedoch meteorologische Phänomene, die bei starken Unwettern auftreten können und Vorsicht erfordern.

Update der Einsatzleitung von 20.15 Uhr

Die Einsatzleitung teilte um 20.15 Uhr mit: „Durch eine Beruhigung der Lage kann die Koordinierungsstelle des Katastrophenschutzes in Bitburg nach Rücksprache mit der Einsatzleitung vor Ort aufgelöst werden. Die Einsatzkräfte vor Ort bleiben weiterhin im Einsatz. Dabei wird durch das Technische Hilfswerk die erforderliche Beleuchtung für die Arbeiten der Dachdecker sichergestellt.

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Verwendete Quelle:
– Eigene Recherche